Angesichts der Corona-Krise plädiert der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Banken (BdB), Hans-Walter Peters, für eine Rückzahlung der an die Europäische Zentralbank (EZB) gezahlten Negativzinsen. „Die Negativzinsen müssen abgeschafft werden. Die EZB muss in der Krise dieses Geld wieder an die Banken zurückgeben", sagte Peters in einem am Freitag (10. April) in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Interview.
Die deutschen Banken seien stabil, sagte Peters. Aber die seit Mitte 2014 an die EZB von deutschen Instituten überwiesenen Negativzinsen in Höhe von fast 26,5 Mrd. Euro müssen von der EZB an die Banken zurückgegeben werden, fordert der Verbandschef. Dies könne die Notenbank, indem sie kernkapitalfähige Nachranganleihen von Banken kaufe. "Damit würde das Eigenkapital der Banken in ganz Europa massiv gestärkt", sagte Peters gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Bis Ende dieses Jahres werden die Banken noch mal 4,6 Mrd. Euro oder mehr an die EZB überweisen, so Peters. Bereits Anfang April hatte er eine Ende der Belastung der Banken durch Negativzinsen gefordert.
Über eine Milliarde Euro an Krediten ausgezahlt
Mit Blick auf die bisher gewährten Kredite fasst Peters zusammen, dass private Banken in Deutschland seit Start des KfW-Programms vor rund 14 Tagen etwa 25.000 Anfragen beantwortet und mehr als 10.000 Kredite beantragt worden seien. Nach Prüfung durch die Banken seien die Anträge an die KfW weitergeleitet worden. "Mittlerweile wurden über eine Milliarde Euro Kredite an die Kunden ausgezahlt", sagte Peters.