Der Bund hat am Dienstag den ersten Allokationsbericht für die 2020 emittierten Grünen Bundeswertpapiere veröffentlicht. Der "Green bond allocation report 2020" listet die als grün anerkannten Ausgaben des Bundeshaushalts 2019 auf und ordnet diese den Emissionserlösen der 2020 begebenen Grünen Bundeswertpapiere in Höhe von 11,5 Mrd. Euro zu.
Wie konventionelle Bundesanleihen sind die Grünen Bundeswertpapiere ein Instrument zur Kreditaufnahme des Bundes und haben die gleichen Merkmale - daher werden sie auch als „Grüne Zwillinge“ bezeichnet.
"Mit dem Zwillingskonzept und durch den Aufbau einer liquiden grünen Zinskurve hat der Bund enorm zum Wachstum des nachhaltigen Anleihemarkts beigetragen", sagte Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium in der Mitteilung.
Aufwendungen für Verkehr sind größer Einzelposten
Den Emissionserlösen stehen anrechenbare grüne Ausgaben des Haushaltsjahres 2019 in Höhe von insgesamt 12,3 Mrd. Euro gegenüber, heißt es in der Mitteilung des Bundesfinanzministeriums weiter. Der größte Einzelposten für anrechenbare grüne Ausgaben entfällt auf den Bereich Verkehr mit rund 7,1 Mrd. Euro, gefolgt vom Posten Internationale Zusammenarbeit mit 2,9 Mrd. Euro, zeigt der Bericht.
Die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur hatte für den Bund im September 2020 die erste zehnjährige Grüne Bundesanleihe und im November 2020 die erste fünfjährige Grüne Bundesobligation an den Markt gebracht. Das Emissionsvolumen der zehnjährigen Grünen Bundesanleihe betrug 6,5 Mrd. Euro, das der fünfjährigen Grünen Bundesobligation 5 Mrd. Euro.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hat eine externe Prüfung der Allokation vorgenommen und die Zuordnung der Emissionserlöse zu den grünen Ausgaben bestätigt (sogenannte „Third Party Verification“).
Wirkungsbericht geplant
Für Mitte 2022 ist voraussichtlich erstmals geplant, dem Rahmenwerk entsprechend über die Wirkung der grünen Ausgaben auf Umwelt und Klima berichten.