EZB-Direktorin mahnt grünere Geldpolitik an

Isabel Schnabel kritisiert, dass die Maßnahmen, die in der Europäischen Zentralbank bisher ergriffen wurden, nicht ausreichen, um bis 2050 CO2-neutral zu werden. Im Blick hat sie dabei vor allem die hohen Anleihebestände.
Isabel Schnabel | Foto: EZB
Isabel Schnabel | Foto: EZB
Reuters

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich aus Sicht von Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel noch mehr anstrengen, um in der Geldpolitik grüner zu werden. Die bisherigen Maßnahmen blieben noch hinter den Pariser Klimazielen zurück, sagte Schnabel jetzt in Stockholm auf einer Konferenz der schwedischen Notenbank laut Redetext. Sie reichten nicht aus, um einen Pfad der Dekarbonisierung zu gewährleisten, der mit einer CO2-Neutralität der EZB-Tätigkeiten bis 2050 vereinbar sei.

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Das Anleihen-Portfolio soll umweltfreundlicher werden

Schnabel hat dabei insbesondere die massiven Anleihenbestände der EZB im Blick. ”Das Pariser Abkommen erfordert einen stabilen Dekarbonisierungspfad in unserem Portfolio, unabhängig von unserem geldpolitischen Kurs oder den individuellen Schritten der Unternehmen”, führte sie aus. Die Notenbank solle beispielsweise in Betracht ziehen, das Anleihen-Portfolio aktiv in Richtung umweltfreundlicherer Bond-Emittenten umzuschichten.

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Um den Bestand an Staatsanleihen grüner zu gestalten, nannte Schnabel zwei Optionen. ”Eine ist, den Anteil der von supranationalen Institutionen und Agenturen begebenen Anleihen zu erhöhen.” Denn ein größerer Teil ihrer Anleihen sei bereits grün. Ein zweite Option sei, den Bestand an Staatsanleihen in Richtung mehr grüner Staatsbonds umzuschichten, da die Regierungen ihr Angebot an solchen Papieren ausweiten.

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