Risikovorsorge lässt Gewinn der LBBW 2020 um mehr als die Hälfte einbrechen

Die Landesbank Baden-Württemberg legte 544 Mio. Euro Risikovorsorge im Geschäftsjahr 2020 auf die hohe Kante. Das belastete das Ergebnis vor Steuern, das um fast 60 Prozent zurückging.
Die Landesbank Baden-Württemberg | Foto: LBBW
Die Landesbank Baden-Württemberg | Foto: LBBW

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sorgt für mögliche Belastungen aufgrund der Corona-bedingten Wirtschaftskrise vor und hat ihre Risikovorsorge mehr als verdreifacht. 276 Mio. der insgesamt 544 Mio. schweren Risikovorsorge sind dabei explizit für Corona-Folgewirkungen vorgesehen.

Das drückt den Gewinn: Das Konzernergebnis vor Steuern ging 2020 um fast 59 Prozent auf 252 Mio. Euro zurück, nach Steuern sinkt das Ergebnis um rund 61 Prozent auf 172 Mio. Euro. Belastet wurde das Ergebnis zudem mit rund 160 Mio. Euro von einem "großen Insolvenzfall", der aber unabhängig von Corona sei, teilt das Institut mit.

Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW, zeigt sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir haben eine hohe Vorsorge für mögliche zukünftige Belastungen aufgrund der durch Corona verursachten Wirtschaftskrise getroffen. Mit unserem Ergebnis sind wir vor diesem Hintergrund zufrieden", wird er in einer Mitteilung zitiert.

Ohne die erhöhte Risikovorsorge und den Insolvenzfall hätte das Konzernergebnis "deutlich über dem Wert des Vorjahres" gelegen, betont er.

Zufrieden mit Zinsergebnis

Zufrieden ist die LBBW mit ihrem Zinsergebnis, das trotz Niedrigzinsumfeld um 96 Mio. Euro auf 1,77 Mrd. Euro stieg. Treiber waren hier besonders das Kapitalmarktgeschäft und Corporate-Finance-Produkte.

Wegen des volatilen Marktumfeldes verzeichnete das Kapitalmarktgeschäft ein "lebhaftes Kundengeschäft", wie die LBBW mitteilt. Dadurch verbesserte sich das Vorsteuerergebnis in diesem Segment von 121 Mio. auf 202 Mio. Euro.

Dennoch reduzierte sich das Provisionsergebnis um 3,6 Prozent, weil die Provisionen im Zahlungsverkehr und aus dem Vermittlungsgeschäft zurückgingen.

Stellenabbau geplant

Die LBBW plant, ihre Verwaltungsaufwendungen bis 2024 weiter zu reduzieren, damit verbunden ist ein bereits kommunizierter Abbau von 700 Stellen, der sozialverträglich erfolgen soll. Bereits dieses Jahr hat das Institut seine Aufwendungen um 3,7 Prozent reduziert und konnte seine Cost-Income-Ratio auf 70,4 Prozent verbessern.

Rainer Neske setzt bei der LBBW den Rotstift an

Für 2021 rechnet die Landesbank mit einer Konjunkturerholung und somit auch mit einem Ergebnis über Vorjahreswert.

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