Solarisbank verpflichtet "eine Handvoll" Wirecard-Mitarbeiter

Immer mehr ehemalige Mitarbeiter des insolventen Zahlungsdienstleisters aus Aschheim finden einen neuen Job. Derweil kursiert im Internet eine Liste mit Mitarbeitern, die noch einen Job suchen.
Roland Folz, CEO der Solarisbank | Foto: Solarisbank AG
Roland Folz, CEO der Solarisbank | Foto: Solarisbank AG

Die Solarisbank hat ehemalige Mitarbeiter der insolventen Wirecard übernommen. Das bestätigte das Institut auf Nachfrage von FinanzBusiness.

"Eine Handvoll ehemaliger Wirecard-Mitarbeiter haben wir eingestellt. Das war sehr selektiv und betraf Mitarbeiter bis zum mittleren Management", sagte CEO Roland Folz. Zu weiteren Details wollte er sich nicht äußern.

Laut einem Bericht von Finanz-Szene, der sich auf Informationen des Karrierenetzwerks LinkedIn bezieht, gehört beispielsweise Leonard Coen zu den Wechslern. Er war bei Wirecard Head of Sales im Fintech-Bereich und ist nun bei der Solarisbank Sales Director. Auch Pietro Emo, Team Lead Sales Project Management, hat laut seinem LinkedIn-Profil gewechselt.

Mitarbeiter-Liste kursiert im Internet

Seit dem Insolvenzantrag des Aschheimer Zahlungsdienstleisters kursiert im Internet eine Liste mit Namen von Mitarbeitern, die versuchen, so einen neuen Job zu finden. In die Liste hatte auch FinanzBusiness Einsicht. Sie enthält neben Kontaktinformationen die bisherige Jobposition und beispielsweise die Antwort auf die Frage, ob ein Ortswechsel für den Einzelnen denkbar wäre.

Außer der Solarisbank haben in den vergangenen Wochen unter anderem auch die Deutsche Bank, das Bankhaus von der Heydt und Finleap ehemalige Wirecard-Angestellte angeheuert. Die Heidelpay Group, jetzt Unzer, hat deshalb sogar ein Büro in München neu eröffnet.

Kilian Thalhammer und sein Team sind wohl nicht die letzten Ex-Wirecard-Mitarbeiter, die bei der Deutschen Bank anheuern

Neben der Frage, was mit den ehemaligen Angestellten passiert, steht auch nach wie vor im Raum, wer den insolventen Zahlungsdienstleister aufkauft. Denn die Zeit drängt: Insolvenzverwalter Michael Jaffé muss die geschädigten Anleger ausbezahlen. Auch die Solarisbank war als Käufer hoch gehandelt worden.

Kein Angebot für insolvente Firma abgegeben

Dazu sagte Solarisbank-CEO Folz zur Nachrichtenagentur Bloomberg nun, dass die Solarisbank sich dafür entschieden habe, kein Angebot für die insolvente Wirecard abzugeben - auch nicht für Teile der AG. Man habe sich den ehemaligen Konkurrenten aber "genauer angeschaut".

Während es anfangs noch zahlreiche Interessenten für das Kerngeschäft des Konzerns gab, sind die meisten wohl mittlerweile abgesprungen. Auch die Deutsche Bank wird kein Angebot abgeben. Teile des Konzerns aus Aschheim sind aber bereits verkauft.

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