Gestalterbank: Abschreibungen bei Eigenanlagen verhageln die Bilanz
Erneut gewachsen sei man, teilte die Gestalterbank mit: Ein Plus im vergangenen Jahr beim Kundenkreditvolumen (+7,7 Prozent), dem betreuten Kundenanlagevolumen (+1,1 Prozent) sowie bei der Bilanzsumme (+0,65 Prozent).
Doch so richtig kommt die frohe Kunde nicht rüber, denn alles in allem ist die Bank aus Baden-Württemberg (knapp 11 Mrd. Euro Bilanzsumme) unter ihren eigenen Erwartungen blieben.
Ergebnis vor Bewertung wächst kaum
Woran sich das festmachen lässt? Das Betriebsergebnis vor Bewertung wuchs nur um knapp 0,6 Prozent auf rund 90 Mio. Euro. Zum Vergleich: Im Jahr davor wuchs das Ergebnis noch um ordentliche 14 Prozent.
Der Zinsüberschuss ging um etwa 1,8 Prozent zurück, was die Bank mit stärker steigenden Zinsaufwendungen begründete. Dafür stieg der Provisionsüberschuss um fast 14 Prozent.
Gestiegene IT-Kosten
Die Cost-Income-Rato ging hoch: Um zwei Punkte auf 58,3 Prozent. Mehr musste die Bank im vergangenen Jahr für Verwaltungsaufwendungen berappen. Grund für das Plus von sechs Prozent laut Geldinstitut: Höhere IT-Aufwendungen sowie gestiegene Beiträge zu Sicherungseinrichtungen und Restrukturierungsfonds.
Schließlich verhagelten auch Eigenanlagen bzw. Wertberichtungen die Bilanz. Der Bilanzgewinn sei aus diesem Grunde um 4,2 Mio. oder mehr als 30 Prozent zurückgegangen.
Straub übergibt an Müller
Trotzdem zog Vorstandschef Joachim Straub - der im Juli den Posten an Alexander Müller abgibt und dann noch drei Monate bleibt (FinanzBusiness berichtete über die Personalie im Januar exklusiv) - unter dem Strich angesichts ”widriger Rahmenbedingungen” positive Bilanz.
So sei man im Firmenkundengeschäft erneut deutlich gewachsen. Bei Fördermittelkrediten sei es ordentlich nach oben gegangen - trotz nachlassender Dynamik bei Wohnungsbaufinanzierungen. Die Kundeneinlagen gingen um 3,3 Prozent nach oben. Und die Mitgliederzahl habe um mehr als 4000 zugenommen. Geplant ist die Ausschüttung einer Dividende von 5,77 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2022. Das seien 11,45 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
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