Vitamin bekommt Finanzspritze

Das Fintech Vitamin will Frauen einen persönlichen Weg zum Investieren aufzeigen. Für die Umsetzung ihrer Idee hat sich das Gründer-Team nun eine Finanzierung von 1,7 Mio. Euro gesichert.
Vitamin-Gründer-Team Andrea Fernandez (r.) und Artyom Chelbayev
Vitamin-Gründer-Team Andrea Fernandez (r.) und Artyom Chelbayev

Das Frauen-Fintech Vitamin bekommt 1,7 Mio. Euro von bestehenden und neuen Investoren. Neben Frühphasen-Geldgeber Cavalry steigen auch Segenia Capital, Saskia Gleitsmann von Lifetime Ventures, Jörn Pelzer von Pinova Capital sowie die Ratepay-CEO Nina Pütz, Marcel Schneider von Sumup, und die Douglas-Digitalchefin Vanessa Stützle ein.

"Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir weibliche Vorbilder schaffen, die zeigen, dass Frauen über das gleiche Potential wie Männer verfügen - egal ob in der Tech- oder Finanzwelt", so Nina Pütz, CEO von Ratepay in einer Mitteilung.

Vitamin will im ersten Schritt Wissen vermitteln und Wegweiser sein, später aber auch konkrete Investitionen ermöglichen.

Frauen-Fintech Vitamin startet in die Beta-Phase ´

Frauen finden hier eine Orientierungshilfe, wenn sie sich ihren Finanzen widmen wollen. Die App soll sie laut Mitgünderin Andrea Fernandez anleiten, ihren "persönlichen Weg zu der Art von Sparen und Investieren zu finden, der zu ihrer Lebenssituation passt".

Start im "Discovery Mode"

Sie können ein Investment-Profil erstellen und Investment-Strategien simulieren zunächst im "Discovery Mode", wie Vitamin die neue Funktion der App nennt. Der ermöglicht erste Investitionserfahrungen ohne den Einsatz echten Geldes.

"Frauen, die einmal angefangen haben zu investieren, seien selbstbewusster im Umgang mit ihren Finanzen", meint Co-Gründerin Fernandez. "Wir wollen ihnen helfen, dieses finanzielle Selbstbewusstsein aufzubauen, ohne sich gleich ins kalte Wasser stürzen zu müssen."

Im ersten Quartal 2022 plant Vitamin dann, auch direkte Investments in ETFs anzubieten. Diese werden ausnahmslos aus ESG zertifizierten ETFs bestehen", wie Fernandez auf Nachfrage klarstellt. "Zudem bauen wir unser Angebot im Bereich Finanzbildung aus, indem wir es um neue Lernformate erweitern und Events, wie beispielsweise Online-Gruppencoachings, durchführen."

Das frisches Geld soll neben der Produktentwicklung auch in den Aufbau des Teams fließen. "Wir sind aktuell ein zwölfköpfiges Team, das über breitgefächerte, mehrjährige Erfahrungen in den Bereichen Tech, Product und Marketing verfügt. Unsere Mitarbeitenden haben zuvor für Unternehmen wie BCG Digital Ventures, Clue, Zipjet, MilesMobility, Framer, DKB, Ratepay, Flaconi oder auch die Deutsche Bank gearbeitet. Bis Ende des Jahres wollen wir auf ein Team von 15 Personen anwachsen", sagt Fernandez.

Froh über mehr Frauen-Fintechs

Dass es derzeit so einige Fintechs gibt, die speziell Frauen in den Blick nehmen, sieht man bei Vitamin entspannt. Die Finanzwelt sei viel zu lange eine reine Männerdomäne gewesen. "Auch wenn sich langsam ein Bewusstsein für diesen Umstand bildet, gibt es noch jede Menge zu tun. Wir sind daher froh über jede Bemühung, diesen Umstand zu ändern und es Frauen zu ermöglichen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen", so Fernandez.

Gegründet wurde Vitamin zunächst unter dem Namen "Alice" von Andrea Fernandez und Artyom Chelbayev.

Hinter der Idee steht schon ziemlich viel Frauen-Power: Verena (Fox & Sheep, Ada) und Philipp Pausder (Thermondo), Lea-Sophie Cramer (Amorelie), Emma Tracey (Honeypot), Doreen Huber (Lemoncat), Jessica Holzbach (Penta), Kerstin Schiefelbein (Cobranded Studio) und Lara Von Tippelskirch (Glossybox) unterstützten das Fintech bereits in der Pre-Seed-Phase.

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