Hypoport sieht noch viel Wachstumspotenzial bei seinen Immobilienplattformen

Erfreuliche Halbjahreszahlen, Bestätigung der Jahresprognose: Ronald Slabke hat guten Grund, mit der Entwicklung von Hypoport zufrieden zu sein. Der Finanzdienstleister profitiert vom Digitalisierungsdruck im Banken-Lager.
Hypoport steigert Gewinn im zweiten Quartal 2021 deutlich
In einem Webcast stellte der Vorstandsvorsitzender heute noch einmal Details zu den Halbjahres-Zahlen vor und stellte sich den Fragen von Analysten.
Als stabiler Faktor erwies sich im ersten Halbjahr 2021 das Segment Kreditplattform mit dem internetbasierten B2B-Kreditmarktplatz Europace, der sein Transaktionsvolumen gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 25 Prozent auf 52,2 Mrd. Euro steigern konnte.
"Mit Europace wächst man schneller, gewinnt Marktanteile von anderen, die es dann umso schwerer haben", lobt Slabke in dem Webcast die Vorteile der Digitalisierung mit dem Hypoport-Angebot zusammen, dass vor allem auf Effizienzsteigerung und den Gewinn von Marktanteilen getrimmt ist.
Zufrieden ist Slabke auch mit der Entwicklung des Privatkunden-Segments, dass man über die Marke Dr. Klein abdeckt - auch wenn Verbraucherkredite immer noch weniger gefragt sind. Das Vertriebsvolumen wuchs in den ersten sechs Monaten auf 5,1 Mrd. € und somit um 15 Prozent.
Insbesondere das Wachstum bei den Beratern sei erfreulich so Slabke. "Netto sind seit Sommer letzten Jahren rund 90 Mitarbeiter zu uns gekommen, das ist ein Wachstum von 17 Prozent", berichtet der CEO. "Und das trotz eines Umfelds, in dem nicht jeder seine vermeintlich sichere Festanstellung in der Bank aufgibt, um in ein Franchise-System zu wechseln."
Die neuen Mitarbeiter seien ein Garant für das Volumenwachstum der kommenden Quartale. "Erfahrungsgemäß sind die Berater relativ schnell produktiv, mit ein oder zwei Quartalen Verzug sieht man das Wachstum dann auch auf der Transaktionsseite", so Slabke. Viele Prozesse in dem Beratergeschäft seien skalierbar und optimierbar, aber "die Anzahl der Berater als Ressource in der Fläche bleibt der Bottleneck dieses Geschäfts."
Zukunft liegt in den Immobilienplattformen
Besonders am Herzen liegen dem Hypoport-CEO aber die Immobilienplattformen. Hier will er künftig "massiv investieren, weil wir uns erhebliches Wachstum versprechen", so Slabke. Besonders bei den Themen Vermarktung, Finanzierung und Bewertung von Immobilien gebe es noch Cross-Seeling-Potenzial.
Zudem sprechen die Markttrends für das Segment. So suchten Menschen vermehrt nach größeren Wohnungen, etwa um einen Heimarbeitsplatz einzurichten, viele ziehe es aus den Metropolen aufs Land, weil mehr remote gearbeitet wird. "Ein günstiges Haus in Mecklenburg-Vorpommern erscheint vielen heute als attraktiver, als die kleine Wohnung im Zentrum von Berlin.
Der Zuzug nach Deutschland, steigende Lebenserwartung und zunehmende Versiegelung führten ebenfalls zu einem begrenzten Angebot und steigenden Preisen - und so am Ende auch zu steigenden Finanzierungsvolumen.
Sparkassen-Plattform FIO
Bei Hypoport zahlen diese Trends auch auf die Untersegmente, die Tätigkeiten für Sparkassen und Genossen, ein. Der Teilmarktplatz für Sparkassen, Finmas, leistete mit einem Anstieg des Transaktionsvolumens von 37 Prozent auf insgesamt 5,3 Mrd. Euro ebenfalls einen maßgeblichen Beitrag, um den angeschlossenen B2B-Partnern Effizienzvorteile und Marktanteilsgewinne zu ermöglichen.
Die Marklersoftware FIO erreicht bei den Sparkassen bereits einen Marktanteil von fast 90 Prozent - eine Entwicklung, die man nun gerne auch auf den genossenschaflichen Sektor übertragen würde.
Genossenschaftliche Partner
Besonders freuen dürfte den Hypoport-CEO aber, dass Hypoport auch im genossenschaftlichen Sektor zunehmend besser voran kommt. So stiegt das Transaktionsvolumen auf der Plattform Genopace um 83 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro.
Allerdings: "Wie würden uns wünschen, dass es schneller ginge, die Volks- und Raiffeisenbanken auch in der Immobilienvermarktung begleiten zu können, aber der Schwerpunkt liegt gerade in der Digitalisierung der Immobilienfinanzierung. Wir verstehen, dass wir warten müssen", so Slabke. "Noch gibt es keine Entscheidung der gesamten genossenschaftlichen Organisation, auf Genopace zu switchen."