William Kunter verlässt N26 nach über viereinhalb Jahren

Er kehrte einst Goldman Sachs den Rücken, da er den langen Arbeitszeiten entfliehen wollte. Nun zieht es ihn zurück in seine Heimat nach Frankreich. Für die Berliner Neobank bedeutet das einen weiteren Abgang eines hochkarätigen und langjährigen Mitarbeiters.
Büro von N26 | Foto: N26
Büro von N26 | Foto: N26

(Aktualisierte Fassung: Bestätigung vom Unternehmen)

Die Neobank N26 muss den Abgang eines hochkarätigen und langjährigen Mitarbeiters verkraften: William Kunter, bisheriger Vice President Finance, hat das Unternehmen mittlerweile verlassen, wie er auf seinem Linkedin-Profil bekannt gab.

Kunter war nach eigenen Angaben seit September 2016 für N26 tätig. Er stieg damals als Head of Business Development & Operations ein und durchlief Positionen als Head of Finance (August bis Dezember 2017), Director of Finance (Januar 2018 bis September 2020), bevor er schließlich zum Vice President befördert wurde.

In dieser Rolle berichtete er als Mitglied des Executive Leadership Teams an die Gründer und koordinierte die letzte Serie-D-Finanzierungsrunde in Höhe von 100 Mio. Dollar, schreibt er in seiner Linkedin-Vita.

Seinem Abgang liegen wohl persönliche Überlegungen zugrunde: "Nach mehr als 10 Jahren ist es nun an der Zeit, mit der Familie zurück nach Paris zu gehen und eine neue spannende Herausforderung anzunehmen #frenchtech!", schreibt er in dem Post, in dem er seinen Jobwechsel verkündet.

"Ich werde definitiv eine Menge Leute vermissen, die die Erfahrung so besonders gemacht haben [...]. N26 ist und bleibt ein besonderer Ort für mich. Es wäre nicht möglich gewesen ohne das Vertrauen und die Unterstützung von Maximilian und Valentin über die Jahre hinweg. Ich kann nicht wirklich ausdrücken, wie dankbar ich für die Chance bin, die ihr mir 2016 gegeben habt - lebensverändernd in vielerlei Hinsicht!", bekräftigt er.

N26 bestätigte FinanzBusiness Kunters Abgang.

Zuletzt verzeichnete die Neobank einen regelrechten Exodus von Mitarbeitern, und Gerüchte um kritische Arbeitsbedingungen sowie eine PR-Schlacht zur Gründung eines Betriebsrats wurden öffentlich.

Dabei verließ Kunter selbst für N26 damals die führende Investmentbank Goldman Sachs, wo er zuvor fünf Jahre in der Investmentbanking-Abteilung tätig war. Als Begründung für den Wechsel gab er eine fehlende Work-Life-Balance und mangelnde Begeisterung an, wie er in einem Interview vom Oktober 2016 schilderte.

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