Der ADAC macht jetzt auch "Pay"

Deutschlands größter Automobilclub ist ins digitale Payment eingestiegen. Umgesetzt wird die neue App mit der Landesbank Berlin und der Technologieschmiede SIA, wie FinanzBusiness erfuhr.
Das Logo von ADAC Pay und ein Smartphone | Foto: ADAC/Colourbox.com
Das Logo von ADAC Pay und ein Smartphone | Foto: ADAC/Colourbox.com

Wer fährt, braucht Geld - das weiß man beim ADAC, Europas größtem Verkehrsclub, schon lange. Aber das Verhalten der Verkehrsteilnehmer ist selbst in Bewegung geraten: "Die Payment-Welt verändert sich und auch wir haben uns gefragt, wie man näher an die junge Zielgruppe heranrücken kann", sagt Alexander Kreißl. "Klar ist, dass in Zukunft das Handy das Einfallstor zum Kunden sein wird."

Beim ADAC Finanzdienst hat der Projektmanager die Einführung von ADAC Pay begleitet.

Über die neue Payment App kann der Verein seinen rund 21 Millionen ADAC Mitgliedern mobile Bezahlvorgänge anbieten. Sie sind in der Lage, mit ihrem Smartphone oder der Smartwatch kontaktlos online und im stationären Handel zu bezahlen. Damit ist das Marktpotenzial hoch, auch wenn sich das Angebot rein an die ADAC-Mitglieder richtet. 

Potenziell 21 Millionen Kunden

Den Kooperationspartner bei der Umsetzung des Pay-Projekts, die Landesbank Berlin (LBB), kennt man beim ADAC schon lange: Seit über 30 Jahren arbeitet man zusammen. So betreut die LBB, die zur Berliner Sparkasse gehört, auch das Kreditkarten-Portfolio des ADAC.

Die App-Entwicklung übernahm Mailänder Software-Schmiede SIA, eine Tochtergesellschaft von CDP Equity. "Von der Projektidee haben wir nur 13 Monate bis zum Start gebraucht", sagt Projektleiter Kreißl. SIA ist der neue Technologiepartner der Landesbank, nachdem man sich Anfang 2020 von Worldline S.A. getrennt hatte.

SIA ist neuer Technologiepartner der Landesbank Berlin

Service soll erweitert werden

ADAC Pay ist derzeit in einem MVP-Stadium (Minimum Viable Product) und bietet somit die wichtigsten Kernfunktionen. In den kommenden Monaten soll die App nun sukzessive mit neuen Serviceangeboten erweitert werden.

"Wir können uns viele Use Cases vorstellen, in denen die App einen echten Mehrwert für unsere Mitglieder bieten kann – etwa, wenn ein Mitglied in einer Notsituation im Ausland ist. Zunächst werden wir aber vor allem unsere Zusatzangebote auf die App bringen, also Rabatte und Aktionen aus der ADAC Vorteilswelt, die Sparpotenzial für die Mitglieder bieten", erklärt Projektleiter Kreißl.

Die Idee hinter ADAC Pay ist, eine digitale Brieftasche zu schaffen. So können sich Mitglieder über die App auch gegenseitig Geld über die P2P (Peer to Peer) Funktion zusenden oder verschiedene Mobilitätsangebote digital bezahlen.

Einstieg ohne Barrieren

Dabei stehen zwei verschiedenen Produktvarianten zur Verfügung: ADAC Pay Basis ist kostenfrei und mit vereinfachtem Registrierungsverfahren nutzbar. Nach dem Aufladen der Karte mit bis zu 100 Euro können Mitglieder dann deutschlandweit mobil, online oder in Apps bezahlen. Eine gesetzliche Legitimation ist dabei nicht notwendig.

In einer erweiterten Variante ist das anders: Für 0,99 Euro im Monat ist dabei beim Aufladen und Zahlen kein Limit gesetzt, zudem kann weltweit - auch in Fremdwährungen - gezahlt werden. Hierfür muss man sich auch Sicherheitsgründen per Video in der App legitimieren.

"Als ADAC haben wir auch bei unseren Produkten den Anspruch, dass diese möglichst verbraucherfreundlich sind. Daher haben wir bewusst ein Produkt mit möglichst geringen Eintrittsbarrieren geschaffen, denn viele Menschen haben noch Angst vor der neuen digitalen Payment-Welt und vor einer möglichen Überschuldung durch bargeldloses Bezahlen. Denen wollen wir ein Angebot machen, bei dem sie die neuen Möglichkeiten risikolos ausprobieren können", sagt Stephanie Nitsch, Leiterin des Produkt- und Kooperationsmanagement bei der ADAC Finanzdienste GmbH.

Die ADAC Finanzdienste GmbH ist eine Tochter der ADAC SE, dem gewerblichen Zweig des ADAC.

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