N26 nimmt Hürde für Brasilien-Expansion

N26 kann seine Pläne zur Expansion nach Brasilien vertiefen, nachdem die dortige Nationalbank ihr eine SCD-Lizenz ("Sociedade de Crédito Direto") erteilt hat. Fast zwei Jahre nach der Ankündigung ist damit die wichtigste Hürde für eine Expansion in dem rund 200 Mio. Einwohner umfassenden Land genohmen.
"Wir freuen uns bestätigen zu können, dass das Team in Brasilien heute die SCD-Lizenz von der brasilianischen Zentralbank erhalten hat", sagt ein N26-Sprecher auf Nachfrage von FinanzBusiness.
"Dieser wichtige Meilenstein macht das Team vor Ort unabhängiger und flexibler. So können sie ein Angebot entwickeln, das perfekt auf die Bedürfnisse der Menschen in Brasilien zugeschnitten ist."
Weitere Einzelheiten zum Marktstart in Brasilien will die Neobank aber erst am Ende des ersten Quartal dieses Jahres preisgeben. Allerdings hatte Gründer Valentin Stalf in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters Mitte Dezember auch gesagt, dass weitere Aktivitäten wegen Corona aktuell nicht fokussiert werden. 2021 stünden die Kernmärkte Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien im Fokus. Als erste hatte FinanceFWD über die Erteilung der Lizenz berichtet.
Manager vor Ort ist der Eduardo Del Guerra Prota, der bereits bei Cielo und Santander gearbeitet hat und seit 2019 am Aufbau der Digitalbank in Brasilien beteiligt ist. Im Mai hatte N26 noch eine ihrer Führungskräfte mit Zuständigkeit für die internationale Expansion, Gerrit Glaß, an Nomad verloren. Glaß war bis dahin für den Marktaufbau in Brasilien verantwortlich.
Brasilien-Manager wechselt von N26 zu Nomad
Die SCD-Lizenz ist keine richtige Banklizenz, sondern eine von der brasilianischen Zentralbank für Fintechs eingerichtete Sonderlizenz, die im wesentlichen zum Kreditgeschäft sowie zu Kreditanalyse für Dritte aber auch zur Ausgabe von elektronischem Geld berechtigt.
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