Raisin wagt Expansion nach Italien

In Kooperation mit der Privatbank Banca Sella bietet das Berliner Fintech Bankkunden in Italien Zugang zu Sparprodukten von Drittanbietern - ein Novum im italienischen Markt, heißt es vom Unternehmen.
Tamaz Georgadze, CEO von Raisin | Foto: Raisin
Tamaz Georgadze, CEO von Raisin | Foto: Raisin

Das Berliner Fintech Raisin trotzt der Corona-Krise und wagt den nächsten Expansionsschritt. In Kooperation mit der italienischen Privatbank Banca Sella bietet Raisin für italienische Bankkunden Zugang zu Sparprodukten von Drittanbietern, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Kunden von Banca Sella können fortan über das Online-Banking in "ausgewählte Einlagenangebote italienischer und europäischer Banken" investieren. Dies sei Raisin zufolge in Italien ein Novum, da Banca Sella die erste Bank sei, die Kunden über ein eigenes Zinsportal Tages- und Festgelder von anderen Finanzinstituten anbiete.

Italienischer Markt birgt Herausforderungen

Der Schritt sei gut überlegt, gibt CEO Tamaz Georgadze im Interview mit der Börsen-Zeitung an. "Italien ist einer der größten Einlagenmärkte in Europa, zugleich birgt der Markt einige Herausforderungen für uns. Das hat erstens mit dem Zinsniveau zu tun, das in Italien seit Ausbruch der Finanzkrise konstant zu den höchsten in Europa gehört."

Zudem verweist Georgadze auf die Refinanzierungskosten der Banken aufgrund des Länderrisikos, aber auch an der Struktur des Bankenmarkts mit hunderten Instituten, die um Einlagen buhlen, so Georgadze. "Für uns bedeutet das, dass wir aus dem Rest der EU keine besseren Zinsen importieren können."

Außerdem sei das durchschnittliche Sparvolumen der Italiener zwar hoch, dennoch sei der Anteil der Online-Nutzung vergleichsweise niedrig. Auch regulatorische Anforderungen der italienischen Behörden seien "besonders komplex".

In acht europäischen Ländern aktiv

In Deutschland ist Raisin mit der Marke Weltsparen aktiv. Raisin bietet somit in insgesamt acht europäischen Ländern Marktplätze für Sparprodukte aus ganz Europa sowie eine europaweite Plattform.

Auch CIO Kim Felix Fomm betonte im Interview mit FinanzBusiness die geografischen Expansionspläne von Raisin.

"Wir waren zu Beginn als Bankenschreck verschrien – heute kooperieren wir mit vielen großen Banken", sagt Kim Felix Fomm 

Zuvor hatte das Berliner Fintech Penta den Schritt in den italienischen Markt gewagt - allerdings ohne Erfolg. Im Sommer teilte das Unternehmen mit, sich nach sechsmonatigem Intermezzo wieder aus Italien zurückzuziehen. Mitgründerin Jessica Holzbach erklärte im Gespräch mit FinanzBusiness, sich zunächst auf den deutschen Markt und die Ausweitung des Produktportfolios konzentrieren zu wollen.

Penta zieht sich aus Italien wieder zurück 

"Die Bank der Zukunft wird eine Symbiose mit dem Besten aus beiden Welten", meint Jessica Holzbach von Penta 

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