Die Deutschen werden immer kontaktloser

Zahlen ohne Bargeld wird im bis vor Kurzem sehr bargeldaffinen Deutschland beliebter, hat der Digitalverband Bitkom ermittelt. Selbst Gastwirte freuen sich demnach immer mehr über Plastikzahlungen.
Die Deutschen finden Gefallen am Karten auflegen. | Foto: picture alliance / Shotshop | Monkey Business 2
Die Deutschen finden Gefallen am Karten auflegen. | Foto: picture alliance / Shotshop | Monkey Business 2
reuters

Kontaktloses Zahlen an der Ladenkasse liegt in Deutschland voll im Trend, Bargeld gerät hingegen ins Hintertreffen: Statt an der Kasse mit Münzen oder Scheinen zu bezahlen, zücken Kunden vielfach lieber Bankkarten oder nutzen das Smartphone oder die Smartwatch, wie eine Befragung von 1178 Personen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab. Laut der Umfrage haben in den vergangenen drei Monaten 95 Prozent von ihnen mindestens einmal auf diese Weise bezahlt, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 90 Prozent.

60 Prozent zahlen mehrmals die Woche kontaktlos

60 Prozent nutzen kontaktloses Bezahlen sogar mehrmals die Woche. Das ist laut Bitcom eine deutliche Steigerung gegenüber den 50 Prozent aus dem Vorjahr. ”Immer mehr Menschen nutzen das kontaktlose Bezahlen und sie nutzen es immer häufiger”, so das Fazit von Bitcom-Experte Kevin Hackl. 

Viele Läden und Restaurants wiesen inzwischen deutlich auf die Möglichkeit hin, da sie allen Beteiligten Vorteile bringe: ”Der Bezahlvorgang geht schneller, ist bequemer und unterm Strich auch für die Geschäftstreibenden effizienter”, ergänzt der Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Bitkom.

Auch Ältere finden Gefallen an Plastikgeld

Zwischen den Altersgruppen gebe es beim kontaktlosen Bezahlen zwar deutliche Unterschiede, es habe sich aber auch bei den Älteren fest etabliert: In der Gruppe ab 65 Jahren hat eine deutliche Mehrheit von 86 Prozent in den vergangenen drei Monaten mindestens einmal kontaktlos bezahlt.

Die Nutzung von Bargeld wird im Gegenzug laut der Studie immer unbeliebter. 61 Prozent wollen künftig noch seltener Scheine und Münzen zum Bezahlen verwenden – vor einem Jahr waren es nur 52 Prozent, die sich dies vorgenommen hatten. Dabei geben bereits acht von zehn Befragten an, dass sie in den vergangenen Jahren seltener Bargeld verwendet haben: ”Hier dürfte auch die Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben”, so Experte Hackl.

70 Prozent stören reine Bargeldzahlungen

Die Hälfte sagt sogar, dass sie Münzen und Scheine nur noch aus Sorge mitnehme, an einer Kasse nicht digital bezahlen zu können. Entsprechend geben 70 Prozent an, dass es sie stört, wenn man im Geschäft nicht ohne Bargeld bezahlen kann. Zwei Drittel (66 Prozent) wünschen sich daher eine gesetzliche Pflicht für Geschäfte, neben Bargeld-Zahlungen auch mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten.

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