Deutsche Bank ist Kronzeugin der britischen Kartellwächter

Händler von insgesamt fünf Geldhäusern sollen sich in Chats über Anlagestrategien von Staatsanleihen ausgetauscht haben. Die Deutsche Bank hat dies zugegeben.
Die Konzernzentrale der Deutschen Bank in Frankfurt | Foto: picture alliance / imageBROKER | Stefan Obermeier
Die Konzernzentrale der Deutschen Bank in Frankfurt | Foto: picture alliance / imageBROKER | Stefan Obermeier

Britische Behörden verdächtigen mehrere Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank und Citi, der Missachtung von Wettbewerbsregeln bei Geschäften mit britischen Staatsanleihen. Händler der Institute hätten in ”Bloomberg”-Chatrooms wohl sensible Informationen wie beispielsweise Anlagestrategien ausgetauscht, teilte die Wettbewerbsaufsicht CMA mit. All dies ist offenbar in den Jahren zwischen 2009 und 2013 abgelaufen.

Es sei bislang allerdings unklar, ob Gesetzesverstöße vorlägen. Die Behörde wolle vor einer endgültigen Entscheidung über das weitere Vorgehen die Stellungnahmen der Institute prüfen. Neben der Deutschen Bank und Citi stünden HSBC, Morgan Stanley und die Royal Bank of Canada unter Verdacht. 

Deutsche Bank kommt wohl ohne Geldbuße davon

Die Deutsche Bank und Citi kooperieren: Die Deutsche Bank hat die britische Wettbewerbsbehörde nach deren Angaben über ihre Beteiligung an dem mutmaßlich rechtswidrigen Verhalten im Rahmen einer Kronzeugenregelung informiert, und die Citi hat während der Untersuchung der CMA die Anwendung der Kronzeugenregelung beantragt.

”Beide Banken haben ihre Beteiligung an wettbewerbswidrigen Handlungen zugegeben, und unter der Voraussetzung, dass sie weiterhin kooperieren und die Bedingungen der Kronzeugenregelung einhalten, wird gegen die Deutsche Bank keine Geldbuße verhängt, und eine etwaige Geldbuße für die Citi wird ermäßigt”, teilt die CMA mit.

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