EZB-Bankenaufsicht: Institute müssen Management von Wackelkrediten verbessern

Die Behörde ruft zu stärkeren Kontrollen auf. Inflationsdruck, steigende Zinsen und unsichere Aussichten machen laut Aufsicht diesen Schritt nötig.
EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria | Foto: picture alliance / Wolfgang Minich | Wolfgang Minich
EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria | Foto: picture alliance / Wolfgang Minich | Wolfgang Minich

Die EZB-Bankenaufsicht ruft zu stärkeren Kontrollen von Wackelkrediten auf. In dem derzeitigen durch Inflationsdruck, steigenden Zinsen und unsicheren Aussichten gekennzeichneten Umfeld müssten Banken ihre Arbeitsweisen auf einen möglichen Anstieg von unsicheren Krediten und Refinanzierungsrisiken vorbereiten, heißt es in einem Newsletter. Unter anderem müssten Geldhäuser besser bei der Identifizierung von Kunden mit Finanzproblemen werden. Die EZB überwacht 110 Banken im Euro-Raum.

Klare Kriterien und ein Frühwarnsystem nötig

Banken könnten nur dann Kunden mit finanziellen Schwierigkeiten erkennen, wenn sie alle Änderungs- oder Refinanzierungsanträge auf Anzeichen einer finanzellen Schieflage prüften, erklärten die Aufseher. Eine solche Analyse müsse konsistent und proaktiv erfolgen basierend auf klaren Kriterien und einem Frühwarnsystem. 

EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria hatte unlängst angemerkt, die EZB sehe erste Anzeichen dafür, dass Kredite mit Verzögerung zurückgezahlt würden. Auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hatte kürzlich gewarnt: ”Wir erwarten keine Welle notleidender Kredite, aber jetzt ist nicht die Zeit für Selbstgefälligkeit.” Die Kombination aus einer sich abschwächenden Konjunktur und Zinserhöhungen werde zu einem Anstieg der Finanzierungskosten für Banken führen und möglicherweise zu mehr notleidenden Krediten.

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