Landesbanken setzen in Nachhaltigkeitsfragen auf künstliche Intelligenz
Die Frage, wie ”grün” und nachhaltig bestimmte Finanzierungsvorhaben ihrer Kunden sind, treibt Finanzinstitute zunehmend um - Stichwort EU-Taxonomie. Um die Geldhäuser bei der Umsetzung der Vorgaben zu unterstützen, hat der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) und die Tochtergesellschaft VÖB-Service GmbH gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Dydon AI eine Softwarelösung entwickelt.
Die Software-as-a-Service (SaaS) namens Taxotool unterstützt Anwender dabei, Daten und Dokumente zu erfassen. Sie analysiert Finanzierungsprojekte oder Finanzprodukte und bewertet, ob sie taxonomiekonform sind.
Drei Landesbanken haben sich für das Tool entschieden
Zu den Nutzern der Anwendung zählen nun auch die BayernLB, die NordLB und die SaarLB, wie Dydon AI mitteilt. Weitere Kundennamen nannte das Unternehmen nicht. Dydon-AI-Gründer Hans-Peter Güllich sagte noch im Februar im FinanzBusiness-Interview, dass es sich um ”eine Reihe von Instituten” handele und allein im Monat Januar neun neue Kunden hinzugekommen seien.
Beim Thema Nachhaltigkeit geraten Banken von vielen Seiten unter Druck, sagt Hans-Peter Güllich
Das Software-Tool kann Texte und Antworten aus Dokumenten erfassen, etwa kann es Energieausweise für Gebäude auslesen. Eine weitere Funktion ist, die Berechnung von Kohlenstoffemissionen. ”Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, das hochkomplexe Regelwerk der EU-Taxonomie vollständig zu digitalisieren und die damit verbundenen Bewertungsprozesse so weit wie möglich zu automatisieren, was u.a. auch die Schließung bestehender Datenlücken einschließt, wo immer dies möglich ist”, sagt Güllich.