EU-Kommission lässt Pläne für Provisionsverbot fallen

Auf ein vollständiges Provisionsverbot werde vorerst verzichtet, sagte Finanzkommissarin Mairead McGuinness. Ein Freifahrtschein sei das aber nicht.
EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness | Foto: picture alliance / EPA | JULIEN WARNAND
EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness | Foto: picture alliance / EPA | JULIEN WARNAND

Das umstrittene Provisionsverbot kommt wohl doch nicht. EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness sagte am Donnerstag auf einer Finanzkonferenz in Stockholm, dass die EU auf ein vollständiges Provisionsverbot vorerst verzichten werde. Dies berichtet das ”Handelsblatt”. 

Die Irin beuge sich damit dem Lobbydruck aus der Finanzbranche und etlichen EU-Regierungen, schreibt die Zeitung. Die deutschen Branchenverbände hätten gewarnt, dass ein Provisionsverbot allein hierzulande zehntausende Arbeitsplätze kosten würde. Auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt eine Neuregelung ab.

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Schärfere Vorschriften für Provisionen

Die Kommissarin kündigte dem Zeitungsbericht zufolge allerdings an, die Vorschriften rund um Provisionen zu verschärfen. „Es sollte eine bessere Auflistung der Kosten geben, damit Verbraucher leichter verschiedene Optionen vergleichen können“, zitiert das ”Handelsblatt” aus der Rede. Zudem sollen Provisionen bei ”execution only”-Geschäften verboten werden. Weitere Details werde die Kleinanlegerstrategie enthalten, die am 24. Mai vorgestellt werden soll. 

Völlig aufgeben will McGuinness das Provisionsverbot allerdings doch nicht: Der Gesetzesentwurf werde eine sogenannte Revisionsklausel enthalten. Damit könnte ein vollständiges Provisionsverbot zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden. 

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