Fast 400 Beschäftigte von Finanzdienstleistern, die Hälfte davon Führungskräfte, hat die VÖB-Service GmbH, Tochtergesellschaft des Bundesverbands, zusammen mit der Beratungsgesellschaft Confinpro im März befragt. Klar ist: Künstliche Intelligenz (KI) und Machine-Learning (ML) werden die Finanzindustrie noch ordentlich durcheinanderwirbeln. ”Die Kombination von Finanzexpertise und KI-Anwendungen wird zu ganz neuen, heute noch unbekannten Möglichkeiten führen”, sagt Stefan Hirschmann, Mitglied der Geschäftsleitung der VÖB-Service GmbH.

ChatGPT muss leider draußen bleiben

Als Einsatzfelder in der Bank sehen die Befragten etwa Kundenservice, Marketing oder Personalmanagement. Wie Michael Heck von Confinpro sagt, seien damit die Möglichkeiten noch lange nicht ausgereizt. ”In nahezu jeder Abteilung einer Bank bietet die KI Potenziale, besonders zur Analyse und Recherche großer Datenmengen. An Daten mangelt es den Finanzinstituten natürlich nicht, doch ihre Qualität und Verfügbarkeit werden bei KI den entscheidenden Unterschied machen.”

KI-Zeitalter bereits angebrochen

Zu den Umfrageergebnissen: Knapp jeder vierte Befragte ist überzeugt, dass das Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI) bereits angebrochen ist, weitere 42 Prozent glauben an eine nachhaltige Veränderung der Branche innerhalb der nächsten fünf Jahre. 85 Prozent sprechen sich dafür aus, Zukunftstechnologien wie KI schneller in die ganze Organisation zu tragen. 87 Prozent wünschen sich, dass die Banken nicht mehr vorrangig auf Effizienzoptimierungen achten, sondern zur lernenden Organisation werden und die Chancen der KI ergreifen.

Hirschmann erwartet besonders viel gerade erfolgten Weiterentwicklung von ChatGPT: ”Diese signifikanten Verbesserungen des Sprachmodells zeigen die immensen Entwicklungsschritte und beweisen: KI kann immer komplexere Aufgaben bewältigen und immer präzisere Ergebnisse liefern. Dadurch wird ein zunehmend breiteres Anwendungsspektrum möglich.“