Compliance-Abteilung von Wirecard hatte zuletzt vier Mitarbeiter

Ein Zeuge belastet den früheren Vorstand um Markus Braun . Die Führung sei nie um Aufklärung von gegen Wirecard erhobene Vorwürfe bemüht gewesen.
Ex-Wirecard-Chef Markus Braun im Prozess in München | Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
Ex-Wirecard-Chef Markus Braun im Prozess in München | Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMON
dpa

Der Wirecard-Vorstand war nach Worten eines ehemaligen Firmenjuristen vor dem Kollaps des Konzerns im Sommer 2020 nie übermäßig an Rechtstreue und der Aufklärung von Vorwürfen interessiert. Die Compliance-Abteilung sei von Anfang an ”zu schmal” aufgestellt gewesen, sagte deren früherer Leiter als Zeuge im Münchner Wirecard-Prozess. 

Compliance-Abteilungen wachen über die Einhaltung von Rechts- und Verhaltensvorschriften, bei Wirecard waren dies laut Zeugen zum Zeitpunkt der Insolvenz lediglich vier Mitarbeiter.

Alles sollte klein gehalten werden

Nach der Veröffentlichung erster konkreter Falschbuchungsvorwürfe gegen Wirecard durch die Londoner ”Financial Times” im Frühjahr 2019 unternahm der Vorstand nach Worten des 40 Jahre alten Zeugen nichts, um den Anschuldigungen auf den Grund zu gehen: ”Mein Eindruck war, dass man sich nicht aktiv um die inhaltliche Auseinandersetzung und Aufklärung bemüht”, sagte der Rechtsanwalt. ”Sondern dass alles möglichst klein gehalten werden sollte.”

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

!
Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Lesen Sie auch