EZB meldet geglückten Start von Zahlungssystem T2

Das über Europa ausgerollte Zahlungssystem hat seine – mehrfach verschobene - Feuertaufe bestanden. 400.000 Transaktionen über 2,2 Billionen Euro bewältigte T2 nach kurzen Anlaufschwierigkeiten. 
Schöner Ausblick: Der EZB in Frankfurt bescherte der geglückte T2-Start einen guter Tag
Schöner Ausblick: Der EZB in Frankfurt bescherte der geglückte T2-Start einen guter Tag

Aktualisiert um Aussagen von Bundesbank-Vorstandsmitglied Balz

Das Eurosystem hat das neue Großbetragszahlungssystem T2 erfolgreich in Betrieb genommen. Es umfasst ein neues Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem (RTGS) und das zentrale Liquiditätsmanagement. Die Migration auf das neue System erfolgte zwischen 17. und 20. März 2023. 

Balz: Herkulesaufgabe geschafft

Die T2-Plattform ersetzt Target2. Darüber wurden Zahlungen im Zusammenhang mit den geldpolitischen Geschäften des Eurosystems sowie Interbanken- und kommerzielle Zahlungen abgewickelt. Target2 verarbeitete im Tagesdurchschnitt Zahlungen im Gesamtwert von 2,2 Billionen Euro. 

Der erste Betriebstag von T2 verlief laut EZB trotz eines verzögerten Abschlusses, dessen Ursache ermittelt und behoben werden konnte, reibungslos. Über das neue System wurden rund 400.000 Transaktionen abgewickelt, was weitgehend dem vor der Migration verzeichneten Durchschnittsvolumen entspricht.

Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank sagte, ihn freue die erfolgreiche Migration: ”Mit dem neuen System hat das Eurosystem eine langfristig leistungsfähige Infrastruktur für den europäischen Zahlungsverkehr sichergestellt.“ Damit sei eine Herkulesaufgabe für die europäische Bankengemeinschaft ”nach mehr als sechs Jahren intensiver Arbeit geschafft”. 

Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland federführend

Das neue System wurde von der Banca d’Italia, der Banco de España, der Banque de France und der Deutschen Bundesbank geliefert. Diese vier Zentralbanken stellen die Dienstleistungen für die Target-Services (T2, Target2-Securities und Tips) zur Verfügung. Alle Zentralbanken des Eurosystems haben ihre nationalen Märkte während des Projektverlaufs unterstützt. 

Erhöhte Cyberresilienz, optimierte Liquiditätsnutzung

Das Projekt startete im Dezember 2017 mit dem Ziel, die Target-Services für die europäischen Finanzmärkte zu harmonisieren, zu integrieren und die Kosteneffizienz zu verbessern. Das neue System biete eine höhere Cyberresilienz und optimiere die Liquiditätsnutzung, da die Teilnehmer ihre Liquidität in Form von Zentralbankgeld über alle Target-Services hinweg steuern, verwalten und überwachen können. 

Die Harmonisierung erfolgte durch den Übergang zum ISO-20022-Nachrichtenstandard sowie durch eine Reihe einheitlicher Komponenten, die von allen Target-Services gemeinsam genutzt werden. Dadurch können die Teilnehmer Kosten sparen. 

Im Juli 2022 wurden bereits technische Änderungen an Tatget2-Securities vorgenommen in Vorbereitung auf das neue Großbetragszahlungssystem T2, mit dessen Einführung das Konsolidierungsprojekt nun zum Abschluss gebracht wird. Das Projekt sei Teil der anhaltenden Bemühungen des Eurosystems, die Marktinfrastruktur zu modernisieren.

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