Gewinn der IKB sackt 2022 um 40 Prozent gegenüber Vorjahr ab

”Unser Ergebnis im Geschäftsjahr 2022 wurde durch deutlich gestiegene Zinsen und Kreditaufschläge angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Krieges belastet”, so Michael Wiedmann, Vorstandsvorsitzender der IKB Deutsche Industriebank, bei der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Jahr. Die Bank weist demnach ein Konzernergebnis vor Steuern von 61 Mio. Euro aus, im Vorjahr waren es noch 104 Mio. Euro.
Der Rückgang war erwartet worden: Im August hatte die IKB die Prognose von 85 Mio. auf 60 Mio. Euro gesenkt. Als Grund nannte die Bank damals ”inflationsinduzierte Aufwendungen für Altersvorsorge und Einmalaufwendungen für ungeplante Projektkosten im aufsichtsrechtlichen Umfeld”. Unter anderem wegen dieser Effekte ist auch die Cost-Income-Ratio auf 68,5 Prozent gesprungen (Vj: 54,5 Prozent).
IKB Deutsche Industriebank senkt Prognose für das laufende Geschäftsjahr
Zins- und Provisionsüberschuss sinkt
Das Neugeschäftsvolumen der IKB erreichte 2,7 Mrd. Euro nach 3,0 Mrd. Euro im Jahr 2021. Der Zinsüberschuss sank wegen geringerer laufender Erträge aus Anleihen und geringeren Erträgen aus der TLTRO-Refinanzierung auf 188 Mio. Euro, und der Provisionsüberschuss lag mit 23 Mio. Euro um drei Millionen Euro unter Vorjahr.
Risikovorsorge geringer als erwartet
Unter der Prognose blieb indes der Risikovorsorgesaldo mit 19 Mio. Euro - die IKB hatte einen Aufwand von 25 Mio. Euro erwartet. Enthalten sei eine zusätzliche Pauschalwertberichtigung von zwölf Millionen Euro, um latente Risiken aufgrund von möglichen künftigen Ratingverschlechterungen von Kreditnehmern abzudecken, teilt die Bank mit. Das Volumen der Non-performing Assets ging auf 167 Mio. Euro zurück (Vj: 179 Mio. Euro).
Verhaltener Ausblick auf 2023
”Für das laufende Geschäftsjahr 2023 schätzen wir die gesamtwirtschaftliche Entwicklung als weiterhin volatil ein und rechnen mit einem Konzernergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau”, so Vorstandschef Wiedmann.
Der Zins- und Provisionsüberschuss werde gegenüber 2022 wieder deutlich steigen, prognostiziert die IKB, unter anderem wegen der gestiegenen Zinserträge und einem wachsenden Neugeschäft. Dagegen werden die Inflations- und Kostensteigerungseffekte in Bezug auf die Pensionsrückstellungen auch in den nächsten beiden Jahren auf die Verwaltungsaufwendungen durchschlagen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft werde bei -35 Mio. Euro liegen
Für die Cost-Income-Ratio rechnet die Bank im Geschäftsjahr 2023 mit einem Wert von leicht über 60 Prozent. Mittelfristig soll eine Quote von 40 Prozent erreicht werden.