Die Darlehenshöhen 2022 bei Immobilienkrediten sinken deutlich

Die durchschnittliche Kreditsumme für Immobilien ist bundesweit um fünf Prozent von 388.220 auf 370.670 Euro gesunken. Das hat der Baukreditfinanzierer Dr. Klein ermittelt. In Hamburg war der Rückgang mit minus acht Prozent am deutlichsten. Gleichzeitig ist die gemittelte Kreditsumme mit 483.950 Euro überdurchschnittlich hoch.
Sechs Prozent Preisrückgang in Bayern
Einen deutlichen Preisrückgang spürte auch Bayern. Hier ging es um sechs Prozent von 478.730 Euro auf 450.830 hinab.
Trotz der zuletzt wahrnehmbaren Zurückhaltung auf Käuferseite verzeichnet ein Bundesland im gesamtdeutschen Vergleich einen deutlichen Anstieg bei der Darlehenshöhe: Thüringen. Die Erhöhung des Finanzierungsvolumens von 272.700 Euro 2021 auf 284.420 Euro im vergangenen Jahr hat laut Sebastian Fricke, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Erfurt, verschiedene Gründe: In Thüringen seien in den vergangenen Jahren viele Baugebiete frisch erschlossen worden.
”Rückblickend lässt sich in jedem Falle sagen, dass wir Anfang 2022 extrem viele Neubauten finanziert haben.” Allerdings hätten Kauf- und Bauinteressierte in Thüringen auch enorm unter Druck gestanden: Die Baugrundstücke in Stadtnähe seien sehr begehrt gewesen. Neben den hohen Kaufpreisen mussten sich Interessenten auch auf Bieterverfahren gefasst machen, die die Preise immer weiter in die Höhe trieben.
Im Saarland und in Schleswig-Holstein stagniert das Preisniveau
Zwei Bundesländer konnten indes ihr Niveau zum Vorjahr halten: In Schleswig-Holstein haben Darlehensnehmer im Durchschnitt 330.720 Euro für ihr Eigentum aufgenommen. 2021 waren es noch 331.620 Euro.
Auch im Saarland lassen sich Kauf- und Bauinteressierte nicht von Inflation und Energiekrise beirren: Kreditnehmer benötigen hier im Jahr 2022 durchschnittlich 276.550 Euro für eine Baufinanzierung - ein Jahr zuvor waren es 277.360 Euro.
Verwandte Artikel:
ESG entscheidet über Top oder Flop am Immobilienmarkt
Für Abonnenten