Wir werden den Inflationskampf noch lange führen müssen, sagt Rainer Neske

Der Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht noch viele inflationstreibende Tendenzen. Auch macht er sich Sorge um den Industriestandort Deutschland. 
Rainer Neske. | Foto: LBBW
Rainer Neske. | Foto: LBBW
dpa

Der Kampf gegen die hohe Inflation wird aus Sicht des Chefs der größten deutschen Landesbank noch lange dauern. Die Inflation werde sinken, die Frage sei aber, ob sie auf ein normales Niveau in Richtung zwei Prozent zurückgehe, sagte der Chef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Rainer Neske, der ”Stuttgarter Zeitung” und den ”Stuttgarter Nachrichten” am Wochenende. ”Das wird länger dauern, und ich hoffe, dass die Europäische Zentralbank den Atem hat, hier lange gegenzuhalten.”

Derzeit sehe er viele inflationstreibende Tendenzen: Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China seien schwierig, Unternehmen würden daher ihre Geschäfte in China überdenken. ”Andernorts zu produzieren, wird aber in vielen Fällen teurer sein.” Außerdem werde darüber geredet, die Lieferketten anpassungsfähiger zu machen. Dafür brauche es aber beispielsweise größere Lagerhallen. Auch der Fachkräftemangel sei ein Kostentreiber. ”Deshalb glaube ich, dass wir den Inflationskampf noch lange führen müssen.”

Vorsteuergewinn in Milliardenhöhe

Nach Angaben Neskes hat die LBBW im Jahr 2022 einen Vorsteuergewinn in Milliardenhöhe erzielt. Sorgen mache er sich um den Industriestandort, so Neske. ”Die Marke made in Germany hat an Wert verloren”, sagte er dem Blatt. 

LBBW erwartet 2022 Jahresgewinn von über einer Milliarde Euro

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