Bank für Sozialwirtschaft reicht 2022 deutlich mehr Kredite aus
Harald Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank), erwartet für sein Institut aufgrund der Zinswende für die kommenden Jahre ein positives Marktumfeld. Doch auch mit dem Verlauf des vergangenen Jahres ist er zufrieden: Das Institut hat 2022 das Zins- und Provisionsergebnis gesteigert, und auch die Kreditvergabe legte deutlich zu. Dies geht aus ersten Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 hervor, die das Institut bekanntgegeben hat.
Zins- und Provisionsergebnis steigen
Das Institut mit Sitz in Köln, das sich auf das Geschäft mit Unternehmen und anderen Organisationen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft konzentriert, steigerte das Zinsergebnis 2022 auf etwa 132 Mio. Euro. Im Vorjahr lag es noch bei 119,9 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis kletterte um mehr als ein Viertel auf 18 Mio. Euro (Vj: 14,5 Mio. Euro; plus 26 Prozent).
Das voraussichtliche Betriebsergebnis werde sich auf 49 Mio. Euro belaufen, teilt die Sozialbank weiter mit. In Verbindung mit einem positiven Bewertungsergebnis ermögliche dies die weitere Stärkung der Vorsorgereserven. Die durchschnittliche Bilanzsumme beziffert das Institut für das Jahr 2022 auf rund elf Milliarden Euro.
Über eine Milliarde Euro an neuen Krediten ausgereicht
Im Kreditgeschäft hat die Sozialbank neue Darlehen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro zugesagt. Während im langfristigen Kreditgeschäft die Zunahme nur bei einem Prozent lag, legte die Vergabe von kurz- und mittelfristigen Krediten stark zu: Hier verzeichnete die Bank ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Wir verzeichnen eine stabile Nachfrage nach Krediten. Der Investitionsbedarf in unseren Kundenbranchen ist weiterhin sehr hoch”, so der Vorstandsvorsitzende Schmitz. ”Vor allem die Finanzierung von Investitionen zur Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategien unserer Kunden wird an Bedeutung zunehmen.”
Digitale Kundenkanäle sind im Ausbau
Im vergangenen Jahr hat die Sozialbank ihre digitalen Kanäle ausgebaut und unter anderem digitale Anfragestrecken für Online-Kredite eingeführt. Weitere solche Lösungen werden Schmitz zufolge vorbereitet, auch werde die Bank ihre Dienstleistungen für spendensammelnde Organisationen digital weiterentwickeln.
Atruvia wird neuer IT-Dienstleister
Für das Jahr 2023, in dem die Sozialbank auch ihr 100-jähriges Bestehen feiert, steht eine IT-Umstellung an. Das Kernbanksystem wird auf das genossenschaftliche System des IT-Dienstleisters Atruvia migrieren. Das Projekt verlaufe planmäßig, so dass er zuversichtlich sei, dass es im April erfolgreich abgeschlossen werde, so Schmitz.
”Mit unserer eigenen IT-Kompetenz können wir uns zukünftig auf die Entwicklung spezifischer Dienstleistungen für unsere Kundenbranchen fokussieren”, sagt er. Als Beispiele nennt er webbasierte Tools, die bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen und deren Berichterstattung unterstützen. Zudem gebe es strategische Überlegungen zur Positionierung als Datentreuhänder.
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