Inflation lässt Einlagensicherung abschmelzen
Die aktuell hohen Inflationsraten in Europa drücken auf den Einlagensicherungsschutz der Banken. Die Europäische Union hat die Mindestsicherungsgrenze von 100.000 Euro seit Anfang 2011 nicht mehr angepasst, so dass der Sicherungschutz seither real betrachtet abnimmt, meldet die ”Börsen-Zeitung”. Es ergebe sich ein Wertverlust von rund einem Viertel auf noch 75.500 Euro, schreibt das Blatt.
EU-Kommission ist am Zug
Das zuständige Gremium, die International Association of Deposit Insurers (IADI), zeigt sich wegen der Entwicklung besorgt. Es empfiehlt, in Zeiten hoher Inflation das Niveau öfter als alle fünf Jahre regulär zu überprüfen. In der Europäischen Union ist die Kommission zuständig: Sie kann die Höhe über eine delegierte Verordnung anpassen. Allerdings ist bislang laut ”BöZ” noch kein Gesetzesvorschlag vorgenommen worden.
Deutsches Schutzniveau an der Spitze
Die Zeitung verweist darauf, dass das Schutzniveau hierzulande viel höher sei als die gesetzliche Mindestschwelle: Privatbanken decken über das Einlagensicherungssystem mindestens 750.000 Euro pro Kunde ab und liegen international betrachtet an der Spitze. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken greife die jeweilige Institutssicherung der Verbünde, so dass ein Entschädigungsfall weniger wahrscheinlich sei.
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