Im Firmenkundengeschäft gelingt der Commerzbank die Kehrtwende
So gut ist es im Firmenkundengeschäft für die Commerzbank schon lange nicht mehr gelaufen: Im dritten Quartal erzielte sie das beste Quartalsergebnis seit sieben Jahren. „Über alle Kunden- und Produktgruppen hinweg erwirtschaftete es Zuwächse“, teilt das Institut mit.
Operatives Ergebnis der Commerzbank bricht im dritten Quartal 2022 ein
Der bereinigte Zinsüberschuss legte um 25 Prozent auf 521 Mio. Euro zu (Vorjahreszeitraum: 417 Mio. Euro), der bereinigte Provisionsüberschuss immerhin noch um 7 Prozent auf 332 Mio. Euro (Vj: 309 Mio. Euro). Insgesamt stiegen die Erträge um knapp ein Drittel - auf gut 1 Mrd. Euro (Vj: 775 Mio. Euro).
Da das Institut bei den Ausgaben nachfasste, die operativen Kosten also weiter sanken, konnte im Segment die Aufwandsquote auf 49 Prozent verbessert werden, nachdem man im Vorjahreszeitraum hier noch bei 69 Prozent stand. Damit macht das Segment nicht nur einen Schritt nach vorn, sondern einen Sprung: Das operative Ergebnis war mit 536 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch als im Vorjahreszeitraum (215 Mio. Euro).
Zinsergebnis legt um 16 Prozent zu
Im Segment Privat- und Unternehmerkunden, zu dem auch die kriselnde Mbank gehört, sah es im dritten Quartal anders aus. Das Einlagengeschäft erhöhte sich leicht, das Kreditvolumen blieb stabil – nach Aussage der Bank zeigte sich auch im Baufinanzierungsgeschäft bislang eine stabile Entwicklung.
Lediglich das Wertpapiervolumen erhielt aufgrund der Marktentwicklung einen Dämpfer: Statt 188 Mrd. Euro, wie im Vorquartal, stehen zum Stichtag Ende September noch 182 Mrd. Euro in der Bilanz. Die Ertragssituation im dritten Quartal 2022 insgesamt:
- Der Provisionsüberschuss reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut zehn Prozent auf 451 Mio. Euro, beim Zinsüberschuss ging es nach oben – um knapp 16 Prozent auf 556 Mio. Euro.
- Insgesamt stiegen die bereinigten Erträge um 8 Prozent auf 1,075 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 996 Mio. Euro), bei einer Aufwandsquote von jetzt 65 Prozent (Vj: 74 Prozent).
Die Entwicklung der MBank in Polen wurde im dritten Quartal von den genannten Sonderbelastungen geprägt, sprich: den Problemen, die aufgrund der ”Credit Holidays” entstanden sind. Sie hätte die insgesamt gute Ertragsentwicklung im operativen Geschäft mehr als aufgezehrt, heißt es. In Zahlen: Im dritten Quartal drehten sowohl die Erträge als auch das operative Ergebnis ins Minus.
Die Erträge lagen bei minus 278 Mio. Euro, das operative Ergebnis bei minus 528 Mio. Euro.
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