Sparda Bank Berlin wagt etwas Revolutionäres: Firmenzentrale wird 2023 abgeschafft

Momentan werden Filialen der Bank zu ”Begegnungsstätten” umgebaut, in denen Kundenberatung stattfinden soll. Dort werden aber auch Meetingräume und Einzelarbeitsplätze eingerichtet. Die knapp 400 betroffenen Mitarbeiter müssen sich künftig zwischen diesen Stätten, Homeoffice oder Co-Working-Spaces entscheiden.
Frank Kohler, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank Berlin. | Foto: Max Threlfall
Frank Kohler, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank Berlin. | Foto: Max Threlfall

Frank Kohler, Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank Berlin, dürfte in der Branche für seine Macher-Mentalität bekannt sein. Er nimmt zu unterschiedlichsten Themen kein Blatt vor den Mund - ob Kritik an den Corona-Maßnahmen oder der EZB-Zinspolitik, mittlerweile nutzt er in seiner Rolle als Bankchef das Karrierenetzwerk Linkedin als Kommunikationskanal. Dort überraschte er kürzlich mit seiner neuesten Ankündigung: Die Bank schafft die Firmenzentrale in der Storkower Straße zum Ende des Jahres ab.

Dadurch reduziere sich die Bürofläche der Bank laut Kohler um netto rund 11.000 Quadratmeter. ”Wie soll das gehen?”, fragen sich manche, insbesondere solche, die stationäres Arbeiten an einem Unternehmensstandort über Jahre oder Jahrzehnte gewohnt sind.

In der Zentrale der Sparda Bank seien momentan zwischen 350 und 400 Mitarbeiter beschäftigt, sagt Kohler zu FinanzBusiness. ”Durch die Schließung werden alle Mitarbeiter remote arbeiten müssen. Dazu können sie unsere Begegnungsstätten nutzen, für die wir die Filialen aktuell umbauen, sowie ins Homeoffice oder in Co-Working Spaces gehen.”

Umbau der Filialen zu ”Begegnungsstätten”

Aktuell findet etwa der Umbau der Filiale in Berlin Mitte statt, um eine solche Begegnungsstätte mit Kundenberatung, Meetingräumen und Einzelarbeitsplätzen zu schaffen. Für die finanzielle Mehrbelastung der einzelnen Mitarbeiter durch Homeoffice oder Coworking-Space-Miete will die Bank Mitarbeitern einen Ausgleich zahlen, versichert der Vorstandschef.

”Wir planen, dass es 0,3 stationäre Arbeitsplätze in den Gebäuden der Sparda Bank pro Mitarbeiter geben wird. Schon vor der Pandemie haben wir beobachtet, dass kaum mehr als 50 Prozent zur selben Zeit im Büro waren”, erklärt Kohler. Gepaart mit den Erfahrungen der Corona-Pandemie habe der Vorstand also den Entschluss gefasst, einen ”eigenständigen, konsequenten und vielleicht auch mutigen eigenen Standard im New Work-Kontext” zu setzen.

Momentan habe die Bank bereits drei Etagen in der Zentrale abgesperrt und ein Buchungssystem für Arbeitsplätze implementiert, um das Modell vorab zu testen.

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