
Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) hat sich nach dem Schrumpfkurs der vergangenen Jahre jetzt wieder Wachstum verordnet. Auch die coronabedingte Zurückhaltung bei der Kreditvergabe möchten die Hannoveraner beenden. Im Mittelpunkt dieser Strategie soll dabei das Firmenkundengeschäft sein.
Hier hat das Institut mehr Finanzierungen von Transaktionen aus dem Bereich Private Equity und Geschäfte mit Mittelständlern im Visier. Das sagte Ingrid Spletter-Weiß, Vorstand der NordLB, wie die ”Börsen Zeitung” berichtet. Spletter-Weiß war Ende 2021 von der Commerzbank nach Hannover gewechselt.
"Wir wollen profitables Wachstum und keines um jeden Preis oder jedes Risiko"
”Wir wollen profitables Wachstum und keines um jeden Preis oder jedes Risiko”, definiert sie die Strategie im Firmenkundengeschäft - die Erträge sollen ”signifikant steigen”. Der Schwerpunkt soll hierbei klar auf Deutschland und auf Bestandskunden gelegt werden. Aber auch Neukunden sollen mit ins Boot geholt werden, um diese werde sich derzeit ”intensiv bemüht”.
Energie, Ernährung, Agrar, Handel und Healthcare
Die Suche nach Wachstum mit begrenztem Risiko zeigt sich auch bei den Finanzierungen von Zukäufen durch Private-Equity-Firmen, welche die NordLB ausweiten wolle. Der Fokus bei der Betreuung von Mittelstandskunden soll auf Branchen wie Energie, Ernährung, Agrar, Handel und Healthcare liegen. Das Hauptaugenmerk liege bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu mehreren Milliarden Euro.
NordLB rutscht im ersten Quartal 2022 tief in die roten Zahlen
Die Landesbank war im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Sie konnte zwar Zins- und Provisionsergebnis deutlich verbessern, auch der Verwaltungsaufwand sank. Dennoch verschlechterte sich das Vorsteuerergebnis von minus 55 Mio. Euro auf minus 122 Mio. Euro.
NordLB-Mitarbeiter bekommen wieder Boni
Erstmals nach der Restrukturierung und dem Rettungspaket aus dem Jahr 2019 zahlte das Landesinstitut wieder Boni an ihre Mitarbeiter aus. Konzernweit gewährte die NordLB rund 28,6 Mio. Euro an Boni, wie aus dem Vergütungsbericht 2021 hervorgeht.