
Der Bankenverband hat sich sehr positiv zum gestarteten Klimastresstest der EZB geäußert.
Erstmals testet die europäische Bankenaufsicht gezielt die Bedeutung von Klimarisiken, insbesondere für das Risikomanagement der Banken. Das ist gut und richtig so.
"Erstmals testet die europäische Bankenaufsicht gezielt die Bedeutung von Klimarisiken, insbesondere für das Risikomanagement der Banken. Das ist gut und richtig so", sagte Torsten Jäger, Leiter Nachhaltigkeit des Bankenverbandes, am Mittwoch in Berlin.
Stresstest als Booster für Bankenentwicklung
Dabei arbeiteten die Banken bereits heute mit Hochdruck daran, ESG-Risiken (Enviromental, Social, Governancee) in ihr Risikomanagement zu integrieren. "Der Klimastresstest wirkt zusätzlich wie ein Booster für die konzeptionelle Entwicklung in den Banken", betonte Jäger. Dabei befänden sich Banken und Aufsichtsbehörden nach wie vor auf einem gemeinsamen Lernpfad. "Der Klimastresstest ist da eine weitere, wichtige Station." Daher sei es zu begrüßen, dass auch die EZB den Stresstest weiterhin als "learning exercise" betrachte.
Aus der Belastungsprüfung dürften jedoch keine Kapitalanforderungen abgeleitet werden, mahnte der Bundesverband deutscher Banken (BdB).
Das würde der Transformation nur einen Bärendienst erweisen.
"Das würde der Transformation nur einen Bärendienst erweisen", sagte BdB-Nachhaltigkeitsexperte Torsten Jäger. Denn für diesen Prozess hin zur Klimaneutralität sei mehr Finanzierungsspielraum nötig. Zugleich gelte es zu bedenken, dass in den auf Jahrzehnte hinaus angelegten Test-Szenarien die Unsicherheit über die Aussagekraft der Ergebnisse mit dem zugrundeliegenden Zeithorizont zunehme. "Auch deswegen dürfen aus den Ergebnissen des Klimastresstests keine Kapitalanforderungen abgeleitet werden", betonte der Verband.
An dem Klimastresstest der EZB nehmen insgesamt 107 Großbanken im Euro-Raum teil. Die Ergebnisse werden für den 8. Juli dieses Jahres erwartet.