Auch die Genossen verlassen wohl die EPI
Die European Payments Initiative (EPI) verliert weiter an Unterstützung. Laut Medienberichten werden sich nun auch DZ Bank und Hypovereinsbank definitiv nicht an der Initiative beteiligen, die ein neues EU-Zahlungssystem aufbauen will.
Zuvor hatte bereits die Commerzbank ihren Rückzug aus der EPI erklärt. Zudem sind bereits fast alle spanischen Banken abgesprungen.
Commerzbank wird sich nicht an der European Payments Initiative beteiligen
Zwei deutsche Großbanken erwägen Ausstieg aus der European Payments Initiative
Am Dienstag hatte es ein Spitzentreffen zwischen Finanzbranche, Bundesbank und Bundesfinanzministerium gegeben, bei dem die EPI Thema war. "DZ Bank und BVR haben zum Abschluss der im Kreis der deutschen EPI-Stakeholder geführten Gespräche am Dienstag erklärt, dass auf der Basis des am 21. Februar 2022 hierzu zuletzt vorgelegten Vorschlags der EPI Interim Company eine Teilnahme der DZ Bank für die genossenschaftliche Finanzgruppe nicht möglich ist", zitiert die "Börsen-Zeitung" den BVR.
Grundsatzentscheidung vielleicht schon bis Freitag
Ein Knackpunkt dürfte sein, dass das Prestigeprojekt keine Fördergelder vom Bund erhalten wird. Die Investitionen für den Aufbau, die auf 1,5 Mrd. Euro bis 2026 geschätzt werden, müssten also aus den Taschen der beteiligten Banken kommen. Eine Grundsatzentscheidung zur Zukunft der EPI könnte Beteiligten zufolge bis Freitag fallen, wie das "Handelsblatt" berichtet.
Aktuell beteiligen sich hierzulande nur noch die Sparkassen und die Deutsche Bank an der EPI. Auch in Frankreich und Belgien gibt es Teilnehmer, die fest zu dem Projekt stehen, ebenso wie die spanische Großbank Santander.
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Die EPI wurde 2020 von mehreren Großbanken als Alternative zu mächtigen US-Konzernen wie Mastercard Visa und Paypal gegründet. Ihr Ziel ist der Aufbau eines eigenen, umabhängigen Zahlungssystems. Zuletzt wurde die Frist für verbindliche Finanzierungszusagen für die Zielgesellschaft auf Mitte März verschoben.
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