Ratingagenturen befürchten Rückschlag für die Weltwirtschaft

Moody's und Fitch sorgen sich angesichts der neuen Corona-Virus-Variante Omikron um die globalen Wachstumsaussichten und die Preisentwicklung.
Modell des Corona-Virus vor einem "Omikron"-Schild | Foto: picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki
Modell des Corona-Virus vor einem "Omikron"-Schild | Foto: picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki
Reuters

Die Omikron-Mutante des Coronavirus könnte nach Ansicht der Ratingagenturen Moody's und Fitch die globalen Wachstumsaussichten beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben.

"Die Omikron-Variante birgt Risiken für das globale Wachstum und die Inflation, insbesondere da sie in einer Zeit auftritt, in der die Versorgungsketten bereits überlastet sind, die Inflation steigt und es auf dem Arbeitsmarkt zu Engpässen kommt", erklärt Elena Duggar, Associate Managing Director bei Moody's, in einer E-Mail an Reuters.

Die Agentur Fitch erklärt, dass "ein weiterer globaler Abschwung, wie er in der ersten Hälfte des Jahres 2020 zu beobachten war, sehr unwahrscheinlich ist, aber der Anstieg der Inflation wird makroökonomische Reaktionen erschweren, wenn die neue Variante sich durchsetzt".

Wegen der wieder aufgeflammten Furcht vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Dienstag niedriger starten.

Anleger schauen auf Omikron

Nervös macht Börsianer vor allem ein Zeitungsinterview des Chefs des Impfstoff-Herstellers Moderna. Stephane Bancel zufolge sind die aktuellen Vakzine weniger wirksam gegen die neue Mutation des Erregers Covid-19. Die Spitzen von Bund und Ländern wollen im Tagesverlauf über die Pandemie-Bekämpfung beraten.

Zuvor hatte auch der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, vor einem Senatsausschuss erneut die mit Omikron verbundenen wirtschaftlichen Risiken betont.

Angesichts der Virus-Sorgen treten die Inflationserwartungen in den Hintergrund. Nach den Inflationszahlen in Deutschland stehen die Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in der Euro-Zone an. Hohe Preise für Tanken und Heizen trieben die deutsche Inflationsrate im November erstmals seit fast 30 Jahren über die Marke von fünf Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht damit den Höhepunkt erreicht.

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