"Stadt trifft Umland" ist 2021 häufigste Konstellation bei Fusionen von Sparkassen

Der Konsolidierungsdruck im deutschen Bankensektor hält an. Aber es gibt Unterschiede. Das belegen aktuelle Daten, die FinanzBusiness vorliegen.
Bei Sparkassen und Volksbanken hat es 2021 keine überschwappende Fusionswelle gegeben. Tempo und Ausmaß der Zusammenschlüsse haben sich in üblichen Bandbreiten bewegt. Unterschiede gibt es indes bei der Größe der Häuser, die fusionieren. Das ist das Fazit einer aktuellen Auswertung der Unternehmensberatung ZEB aus Münster, über die zuerst das Handelsblatt berichtet hatte.
"Wir sehen eine gesunde Fusionsaktivität, die corona-bedingt aufgestaute Fusionen nachholt und die auf die fortdauernden Herausforderungen reagiert", so die Einschätzung der Berater bei ZEB. Bei den Volksbanken überwiegt das Muster, dass sich kleinere Institute größeren anschließen. Weniger als ein Drittel der Fusionen finden unter gleich großen Partnern statt. Neue Großsparkassen sind nicht entstanden und die bestehenden waren am Fusionsgeschehen nicht beteiligt.
Ausblick
Zur künftigen Entwicklung halten die Berater fest, dass sich die Fusionsdynamik bei den Sparkassen wahrscheinlich leicht beschleunigen und bei den VR-Banken hoch bleiben werde. Bei Fortschreibung der durchschnittlichen Fusionsraten erwarten die Berater bis Ende 2025 etwa 340 Sparkassen und ca. 670 Geno-Banken. Zum Stand von Mitte Oktober haben sie 371 Sparkassen ermittelt, was minus sechs bzw. 1,6 Prozent gegenüber dem Jahresende 2020 entspricht. Bei den Kreditgenossenschaften zählen sie 782 Institute, ein Minus von 36 bzw. 4,6 Prozent gegenüber Ende 2020.
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Zuvor hatten von Barkow Consulting veröffentlichte Daten nahegelegt, dass die Zahl deutscher Banken im laufenden Jahr so stark zurückgegangen ist wie zuletzt 2018. Demnach waren Ende September 2021 3,2 Prozent weniger Institute am Markt als noch im Vorjahresmonat. Barkow Consulting unterscheidet dabei nicht zwischen Sparkassen, Volksbanken und Geschäftsbanken.
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