EZB steuert nicht auf Zinserhöhung zu, sagt Isabel Schnabel

Eine vorzeitige Straffung der Geldpolitik würde dem Wachstum schaden, argumentiert die Direktorin der europäischen Notenbank auf einer Finanzkonferenz.
EZB-Direktorin Isabel Schnabel | Foto: picture alliance / photothek | Felix Zahn
EZB-Direktorin Isabel Schnabel | Foto: picture alliance / photothek | Felix Zahn
reuters

Trotz rasant steigender Preise steuert die EZB laut Direktorin Isabel Schnabel nicht auf eine Zinserhöhung im kommenden Jahr zu. Die deutsche Währungshüterin räumte bei einem Onlineauftritt auf einer Finanzkonferenz zugleich ein, dass der erhöhte Preisdruck wachsende Sorge bei den Menschen auslöse.

"Und wir nehmen diese Sorgen sehr ernst", fügte sie hinzu. Auf der Ratssitzung der EZB sei man jedoch zu dem Schluss gekommen, dass es trotz der Unsicherheit gute Gründe für die Annahme gebe, dass die Inflation im Euroraum im Laufe des kommenden Jahres "sichtbar" sinken werde.

Mittelfristig wieder unter zwei Prozent

Und mittelfristig werde die Inflation wieder schrittweise unter den Zielwert der Notenbank von zwei Prozent fallen. Es sei daher höchst unwahrscheinlich, dass die in der Orientierungslinie der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Bedingungen für eine Zinserhöhung bereits nächstes Jahr erfüllt seien. Eine vorzeitige Straffung der Geldpolitik würde dem Wachstum schaden, betonte Schnabel.

EZB-Chefin Christine Lagarde hatte vergangene Woche ebenfalls auf die bestehende Orientierungslinie der Notenbank verwiesen, mit der der Leitzins quasi auf lange Zeit festgeschrieben ist. Die Teuerung im Euro-Raum war im Oktober auf 4,1 Prozent gestiegen - der höchste Wert seit über 13 Jahren.

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