ESMA äußert sich zu Meme-Aktien
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Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) bezieht Stellung zum Handel mit sogenannten Meme-Aktien, also Wertpapieren, die in sozialen Medien beworben werden, viral gehen und entsprechend viele Kleinanleger locken.
Weil solche Ratschläge auf den Onlineplattformen deutlich zugenommen haben, schauen die Aufseher nun genauer hin - und stellen klar, dass auch diese Empfehlungen ihren Regeln folgen müssen. Denn nach EU-Recht werden auch sie als Anlageempfehlung gewertet.
Risiken auf Reddit & Co.
Die Sorge der Aufseher: Privatanleger könnten sich der Risiken solcher Handelsempfehlungen nicht bewusst sein, da sich bei den Internettipps nicht eindeutig zwischen tatsächlichen Wertpapierempfehlungen und bloßen Meinungen unterscheiden lasse.
Wer also eine solche Empfehlung abgibt, müsse seine Identität offenlegen, die Empfehlungen objektiv darstellen und alle Beziehungen oder Umstände offenlegen, die die eigene Objektivität beeinträchtigen könnten, so die ESMA.
Als Anlageempfehlung wird eine Information definiert, die explizit oder implizit zu einer bestimmten Anlagestrategie rät, einschließlich einer Meinung über den gegenwärtigen oder künftigen Wert oder Kurs. Wie sie verbreitet werden, über welchen Kanal, ist daher egal - es können neben Analystenberichten, Artikeln und traditionellen Medien eben auch soziale Netzwerke sein.
Verstöße können geahndet werden
Bei einem Verstoß gegen diese Regeln drohen Konsequenzen aufgrund der EU-Vorschriften zum Marktmissbrauch. Absichtlich irreführende Empfehlungen könnten zudem strafrechtlich verfolgt werden.
Auch die deutsche BaFin hatte nach dem Gamestop-Hype bereits vor den Aktienempfehlungen auf Reddit & Co gewarnt: "Anleger sollten Anlageentscheidungen nicht auf solche konzertierten Aufrufe stützen, sondern sich über das jeweilige Wertpapier aus möglichst objektiven Quellen informieren", schrieben die deutschen Finanzaufseher im Februar dieses Jahres in ihrer Warnmeldung.