Deutsche-Bank-Whistleblower erhält Rekordbelohnung von US-Aufsicht

Der frühere Mitarbeiter des Finanzinstituts erhält 200 Mio. Euro. Er hatte über Manipulationen von Referenzzinssätzen wie dem Libor berichtet.
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt | Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt | Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
Reuters

Die US-Aufsichtsbehörde CFTC zahlt Insidern zufolge einem Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank eine Rekordbelohnung von fast 200 Mio. Dollar für die Aufdeckung eines Skandals um manipulierte Zinssätze. Die U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die für die Kontrolle der Derivatemärkte zuständig ist, kündigte die Belohnung in einer Mitteilung an, nannte aber keine näheren Details.

Im vergangenen Jahrzehnt hatten Behörden weltweit Strafen in Milliardenhöhe gegen Banken und Händler verhängt sowie Strafverfahren angestrengt, nachdem langjährige Manipulationen wichtiger Referenzzinssätze wie des Libor-Satzes bekannt wurden.

Deutsche Bank lehnt eine Stellungnahme ab

Zwei mit dem Fall vertrauten Personen zufolge war der Whistleblower ehemals bei der Deutschen Bank beschäftigt. Das Geldhaus lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.

Die Kanzlei Kirby McInerney teilte mit, die von ihr vertretene Person habe die Rekordsumme zugesprochen bekommen, da sie 2012 umfangreiche Informationen und Dokumente zur Verfügung gestellt habe. Dies habe Untersuchungen der CFTC und einer ausländische Behörde beschleunigt. Den Namen der Person nannte sie nicht.

Das Whistleblower-Programm wird verlängert

In den USA wurde vor Kurzem ein Gesetz verabschiedet, um das CFTC-Whistleblower-Programm aufrecht zu erhalten.

Das "Wall Street Journal" hatte im Mai berichtet, das Programm sei aufgrund einer erwarteten hohen Auszahlung an einen Deutsche-Bank-Manager gefährdet. Diese stehe im Zusammengang mit dem Vergleich in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar, auf den sich die Deutsche Bank vor einigen Jahren mit Aufsehern wegen der Libor-Manipulationen geeinigt hatte. Die CFTC lehnte eine Stellungnahme unter Hinweis auf die Politik der Behörde ab.

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