JP Morgan und Houlihan Lokey heben Gehälter für deutsche Investmentbanking-Analysten an

Aktuell ist in Berichten internationaler Medien von satten Gehaltserhöhungen im Investmentbanking zu lesen - allerdings beziehen sich diese vornehmlich auf Analysten in den USA.
FinanzBusiness hat bei den führenden Investmentbanken und M&A-Boutiquen hierzulande nachgefragt, ob sich auch deutsche Mitarbeiter an einer Gehaltserhöhung erfreuen können. Zuvor hatte Morgan Stanley das Fixgehalt für Frankfurter Analysten im ersten und zweiten Jahr angehoben.
Morgan Stanley hebt Analystengehälter im Investmentbanking auch in Frankfurt an
JP Morgan in Frankfurt zieht nach
Die US-amerikanische Bank JP Morgan (JPM) hat die Gehälter von 1st-, 2nd- und 3rd-year-Analysten in Frankfurt angehoben, wie FinanzBusiness von dem Unternehmen nahestehenden Personen erfuhr. Financial News hatte berichtet, dass JPM seinen Analysten in New York als Einstiegsgehalt mittlerweile 100.000 Dollar zahlt, nachdem eine Reihe führender Banken bereits auf diese Schwelle angehoben hatten - darunter Barclays und Citi. Die genannten Zahlen seien akkurat, erfuhr FinanzBusiness von anonymer Quelle.
Die globale Anhebung bei den Analysten-Gehältern von JPM erfolgt äquivalent zum Dollarbetrag in der jeweiligen Landeswährung.
Auch eine Boutique schließt sich an
Auch bei der M&A-Boutique Houlihan Lokey wurden die Fixgehälter der Junior-Mitarbeiter in diesem Jahr angehoben, wie FinanzBusiness aus Finanzkreisen erfuhr. Über die Höhe des Fixgehalts lässt sich allerdings nur spekulieren.
Aus Finanzkreisen ist des Weiteren zu vernehmen, dass die Elite-Boutique Lazard aktuell die Anhebung der Junior-Gehälter auch in Deutschland prüft. Laut Financial News erfolgte die Anhebung auf 100.000 Dollar in den USA rückwirkend zum 1. Juli.
Höheres Schmerzensgeld?
Goldman Sachs zahlt Medienberichten zufolge den US-Analysten im ersten Jahr nach einer jüngsten Anhebung mittlerweile eine Rekordsumme von 115.000 Dollar. Analysten im zweiten Jahr erhalten 125.000 Dollar. Ob die Anhebung auch für das deutsche Büro erfolgte, ließ die Investmentbank auf Nachfrage von FinanzBusiness offen.
Die Gehaltserhöhungen wurden laut Insidern vor allem durch die Anfang des Jahres entflammte Diskussion um unmenschliche Arbeitsbedingungen ausgelöst. Stein des Anstoßes war eine öffentlich gewordene, interne Umfrage von 13 Goldman-Sachs-Mitarbeitern zu Arbeitszeiten und dem menschlichen Umgang im Unternehmen. Goldman Sachs beteuerte auf FinanzBusiness-Nachfrage, dass man die darin geäußerten Beschwerden sehr ernst nehme.
Goldman Sachs nimmt Beschwerden über extreme Arbeitsbelastung "sehr ernst"