Stadtsparkasse Düsseldorf einigt sich mit zehn weiteren Kunden auf Verwahrentgelt - Kontokündigung abgewandt
.jpg)
Die Rechnung der Stadtsparkasse Düsseldorf scheint aufzugehen. Das öffentlich-rechtliche Institut drohte Kunden mit hohen Sichteinlagen damit, die Bankverbindung aufzukündigen - sofern sie das Geld nicht anderweitig anlegen oder ein Verwahrentgelt akzeptieren.
Insgesamt 1825 Kunden mit hohen Guthaben auf Girokonten hatte die Stadtsparkasse Düsseldorf kontaktiert. Die Sichteinlagen dieser Sparer summierten sich auf 672 Mio. Euro.
Am Mittwoch hatte das Institut 20 Konten eingefroren, weil ihm der Kontakt zu den Kunden fehlte. Stand Freitagvormittag hat sich das Institut mit vier weiteren Kunden geeinigt. Nunmehr stehen nur noch zehn Kontokündigungen im Raum, sagte Sprecher Volker Schleede FinanzBusiness.
Stadtsparkasse Düsseldorf friert 20 Konten ein
Bislang einmaliger Plan
Der Plan der Stadtsparkasse Düsseldorf, wohlhabenden Kunden die Bankverbindung zu kündigen, ist in Deutschland bislang einmalig. Wie andere Banken und Sparkassen auch, leidet das Institut unter der Einlagenflut ihrer Kunden. Wird überschüssige Liquidität bei der Europäischen Zentralbank geparkt, fallen dafür Negativzinsen von derzeit 0,5 Prozent an. Immer mehr Banken und Sparkassen geben diese Negativzinsen an ihre Kunden weiter.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf hatte die Kündigung der Bankverbindung aber immer als Ultima Ratio bezeichnet. Auch nachdem die Konten am Mittwoch eingefroren wurden, "bleibt unsere Hand ausgestreckt", sagte Schleede am Donnerstag FinanzBusiness.
"Intern haben wir angepeilt, nicht mehr als einem Prozent der kontaktierten Kunden das Konto zu kündigen. Dieses Ziel haben wir weit übertroffen", sagte Schleede FinanzBusiness am Freitag.
Möglicherweise sinkt die Zahl der von Kündigungen bedrohten Kunden in der kommenden Woche noch weiter. Denn erst in der übernächsten Woche greift die Kündigung und die Guthaben werden an das Amtsgericht überwiesen, dass diese auf ihr Konto bei der Bundesbank einzahlt.
Stadtsparkasse Düsseldorf gewährt Verwahrentgelt-Verweigerern eine letzte Karenzzeit