FlatexDegiro nimmt den Brokerage-Massenmarkt ins Visier

Mit der vor Kurzem gestarteten "FlatexNext"-App, der abgeschlossenen Übernahme des Online-Brokers Degiro und Sponsoring des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach wurde der Bekanntheitsgrad des Unternehmens bereits gesteigert, berichtet CEO Frank Niehage im Interview mit der Börsen-Zeitung.
Frank Niehage, CEO von FlatexDegiro | Foto: FlatexDegiro
Frank Niehage, CEO von FlatexDegiro | Foto: FlatexDegiro

FlatexDegiro hat den nächsten Schritt zur Eroberung des Retail Brokerage-Massenmarktes bereits getan: Vor Kurzem ging das Unternehmen mit der neuen "FlatexNext"-App an den Start, wie FinanzBusiness Ende November berichtet hatte. Zum Start wird die App kostenfrei angeboten, daran werde sich laut Unternehmen in den ersten sechs Monaten nichts ändern.

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Damit zielt Flatex auf eine Zielgruppe von zehn bis 20 Millionen Bundesbürgern, wie CEO Frank Niehage im Interview mit der Börsen-Zeitung berichtet. Mit FlatexNext würde Anlegern mit "geringen Vorkenntnissen" ein leichter Einstieg in Aktienkauf und Sparpläne ermöglicht. Für die Nutzer werde das Angebot nach sechsmonatiger Einstiegsphase jedoch gebührenpflichtig und grenze sich so von der Neo- und Gratisbroker-Konkurrenz ab, schreibt die Zeitung weiter.

Im ersten Quartal 2021 seien zudem eine Desktop-Version von FlatexNext sowie weitere Festures geplant - darunter auch das Community-Management. Somit tastet sich Flatex in das "Social Trading"-Segment vor, das mit Plattformen wie Nextmarkets aus Köln oder Naga aus Hamburg zunehmend an Bedeutung gewinnt.

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Ein weiterer Schritt zur Erweiterung der Zielgruppe war die Übernahme und Integration des ehemaligen Online-Brokers Degiro sowie das Sponsoring des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach. Bereits zum aktuellen Zeitpunkt sei die Bekanntheit von FlatexDegiro "doppelt so hoch" wie vor Sponsoring-Beginn - trotz Corona-Krise, so Niehage zur Börsen-Zeitung.

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"Die Wettbewerber im Brokerage-Massenmarkt werden uns jetzt jedenfalls noch ernster nehmen – auch die Neobroker", zitiert die Zeitung Niehage.

Diesen Wettbewerbern habe das Unternehmen bei der Produktpalette mit der alten Flatex als Basis und robusten IT-Systemen "sowieso einiges voraus", so Niehage weiter.

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Im Gespräch mit FinanzBusiness erklärte Benjamin Bilski, Mitgründer und CEO der Social-Trading-Plattform Naga, das Geschäftsmodell von Flatex für "nicht zeitgemäß" - seiner Ansicht nach reiche es nicht, dem Nutzer schlicht "einen Chart vorzusetzen", sondern zentral sei die sogenannte "User Experience".

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