Geldautomaten verschwinden wegen Corona, Sprengungen und "Cashback"
Geldautomaten in Deutschland werden immer weniger. Wie die Unternehmensberatung Barkow Consulting mitteilte, ist die Zahl der Geräte in den vergangenen fünf Jahren um rund 4000 zurückgegangen und betrug damit Ende 2019 noch 51.300. Der Berater bezieht sich auf Daten der Bundesbank sowie auf den Bundesverband deutscher Volksbanken (BVR) und den Deutschen Giro- und Sparkassenverband (DGSV).
"Der Prozess wird sich in den nächsten beiden Jahren sicher beschleunigen", sagte Peter Barkow, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma, auf Nachfrage von FinanzBusiness.
"Im Jahr 2013 hatten wir einen Höchststand von etwa 56.000. Seitdem hat sich die Entwicklung gedreht."

Als Grund nannte Barkow die steigende Nutzung von Kartenzahlungen. Hinzu kämen Filialschliessungen seitens der Banken und Sparkassen im Zuge der Corona-Pandemie, die Sprengung von Geldautomaten und letztendlich auch der sogenannte "Cashback"-Service, also die Möglichkeit, etwa bei Supermärkten Geld abzuheben.
In der Corona-Krise wird kontaktlos gezahlt
Bargeld gibt es jetzt auch beim Metzger oder im Briefkasten
Wegen Sprengungen sind immer mehr Geldautomaten außer Betrieb
Filialschliessungen gehen 2020 und 2021 weiter
Für dieses Jahr rechnet Barkow Consulting mit 49.700 Geräten und für 2021 mit 48.200. Das entspricht einem Rückgang von rund drei Prozent.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind einige Filialschliessungen zu beobachten. So hat die Deutsche Bank Ende September angekündigt, die Zahl der Filiale von rund 500 auf 400 zu reduzieren. Auch Volksbanken und Sparkassen haben in den vergangenen Monaten teils durch Fusionen ihr Filialnetz zusammengestrichen.