
In Italien bewerten Banken ihre Sicherheiten in Kilogramm. Genauer gesagt: in Kilogramm Käse. In Parmas Lagerhallen, gesichert wie sonst nur Tresore, lagern 40 Kilogramm schwere Räder der Käsesorte selben Namens. Das Prinzip: Produzenten bringen die frischen Käseräder ins Lager – und lassen sich für die so hinterlegte Realsicherheit 65 bis 80 Prozent des Käsewertes als Kreditlinie einrichten, um ihre laufende Produktion zu finanzieren. Was bei italienischen Regionalbanken zum traditionellen Tagesgeschäft gehört, erregte zuletzt einige Aufmerksamkeit, als sich die Deutsche Bank entschloss, im Käsegeschäft mitzumischen.
Käse statt Immobilien - in Deutschland nicht denkbar, in Italien lange geübte Praxis
Ein Global Player der Bankenwelt akzeptiert Käse als Kreditsicherheit? Was steckt dahinter, fragten sich Beobachter. Was kommt als nächstes: Wurst, Schinken und Wein? Keinesfalls, stellt ein Sprecher der Deutschen Bank gegenüber FinanzBusiness klar. Das gehe schon allein deshalb nicht, weil die BaFin strenge Regeln dafür aufgestellt habe, was ein geeignetes Underlying für Kredite sein darf. Realsicherheiten, die als Absicherung eines Kredites dienen, müssen demnach regelmäßig und verlässlich bewertet werden können. Schwankt der Wert einer Sicherheit zu stark, oder ist mit hohen Wertabschlägen bei ihrer Verwertung zu rechnen, ist sie aus Sicht der BaFin nicht als Kreditsicherheit geeignet. Und so sind in Deutschland im Grunde nur Immobilien gerne gesehene Kreditsicherheiten: Sie punkten mit berechenbarer Wertentwicklung und einfacher Vermarktung.
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