Großbanken in Europa legen 26 Mrd. Euro zur Seite, um Kreditrisiken abzudecken

Die europäischen Großbanken stellen sich auf Kreditverluste ein. Im zweiten Quartal haben sie die Rückstellungen entsprechend angehoben, zeigt eine Auswertung der Ratingagentur Fitch. Die Folgen der Covid-19-Pandemie hätten sie nicht nur auf der Ertragsseite stark unter Druck gesetzt, sondern auch bei den Risiken, heißt es – hier sei es raufgegangen auf einen neuen Höchstwert.
Fitch analysierte für den Bericht die Quartalszahlen von insgesamt 20 Banken in Europa, auch der Deutschen Bank und der Commerzbank. Die Ergebnisse im Überblick:
- Verluste. Zwei der 20 untersuchten Banken verzeichneten im 2. Quartal 20 einen operativen Verlust, so dass im 1. Halbjahr 20 insgesamt fünf der 20 Banken auf operativer Basis verlustbringend waren.
- Gewinne. Im ersten Halbjahr haben sie – alle zusammengenommen – deutlich weniger verdient. Fitch zufolge hat sich ihr operativer Gewinn im Vergleich im Vorjahreszeitraum mehr als halbiert.
- Rückstellungen. Die für den Bericht untersuchten Banken bildeten im ersten Halbjahr Rückstellungen für faule Kredite in Höhe von mehr als 26 Mrd. Euro (Stufe 1 oder 2 nach IFRS 9).
Die Analysten der Ratingagentur gehen davon aus, dass die Rückstellungen auch weiterhin hoch bleiben werden, auch noch bis ins Jahr 2021 hinein. Ab dem zweiten Halbjahr 2020 könnte das Volumen notleidender Kredite sogar noch einmal deutlich zunehmen, sagen sie, und verweisen dabei auf die auslaufenden Förderprogramme der Staaten für die Wirtschaft.
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