EU plant Änderung der Finanzmarktregulierung im Eiltempo
Die EU-Kommission will die Mifid-Regulierung ("Markets in Financial Instruments Directive") an einigen Punkten ändern. Dies berichtet die Börsen-Zeitung am Donnerstag (23. Juli) unter Berufung auf einen noch unveröffentlichten Vorschlag der Brüsseler Behörde.
Investitionen in Finanzinstrumente
Konkret beziehen sich die Änderungen auf Investitionen in Finanzinstrumente. Vor allem professionelle Anleger sollten laut dem Bericht von den Dokumentations- und Offenlegungsvorschriften ausgenommen werden.
Außerdem sollten das Positionslimit und entsprechende Absicherungsgeschäfte auf Derivatemärkten neu kalibriert werden, um die auf Euro lautenden Märkte zu fördern. Die Brüsseler Behörde ziele auf eine Entlastung von Investoren in der aktuellen Corona-Krise, so die Zeitung.
Keine Meldungen über Verlustschwellen mehr
Die Änderungen zielten darauf ab, dass etwa keine standardisierten Kosten-Informationen mehr fällig werden – was allerdings nur bei Wertpapieraufträgen und nicht bei Beratungen oder im Bereich der Portfolioverwaltung gilt. Meldungen über Verlustschwellen sollen wegfallen, Ex-post-Meldepflichten verringert werden, heißt es in dem Bericht.
Die Pflicht, sogenannte Best-Execution-Berichte anzufertigen, will man ebenfalls erst einmal ganz aussetzen. In ihrer aktuellen Form würden diese Berichte von Anlegern ohnehin nicht gelesen, räumte die Kommission in ihrem Gesetzesvorschlag ein. Und Investmentfirmen erhielten alle relevanten Informationen auf andere Weise, berichtet die Börsen-Zeitung.
Veröffentlichung in den nächsten Tagen
Den Gesetzesvorschlag wolle die EU-Kommission in den nächsten Tagen veröffentlichen, so das Blatt. Zuvor hatte die Behörde bereits im Eilverfahren Änderungen der Kapitalrichtlinie CRR eingeleitet, damit Banken entlastet werden und diese dann mehr Geld zur Finanzierung der Realwirtschaft zur Verfügung haben.
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