70.000 Stundungsanträge bei der Deutschen Bank

Deutsche-Bank-Vize Karl von Rohr spricht im FAZ-Interview über die Auswirkungen der Corona-Krise.
Karl von Rohr (Archivbild von 2019) | Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress
Karl von Rohr (Archivbild von 2019) | Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress

Der Deutschen Bank liegen derzeit etwa 70.000 Stundungsanträge für Kredite von Privatkunden vor, darunter auch Kunden der Postbank. Das sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bank, Karl von Rohr, im Interview mit der FAZ.

Die Zahl steige weiter, jedoch nicht so stark wie noch im Frühjahr. Es handele sich um einen "einstelligen Prozentsatz unseres gesamten Kreditportfolios", so von Rohr.

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"Die Möglichkeit, dass manche dieser Kredite ausfallen, besteht natürlich, allerdings sind vor allem Baufinanzierungen in der Regel hoch besichert. Wir sind stets in engem Austausch mit unseren Kunden, um gemeinsam pragmatische Lösungen zu finden", sagte der Banker.

Die Spuren von Corona

Corona habe vor allem in der zweiten März- und der ersten Aprilhälfte bei Konsumentenkrediten, Kontoeröffnungen oder Kartenanträgen Spuren hinterlassen. Baufinanzierungen seien jedoch stärker gewachsen als im Vorjahr.

Ihre Ziele zum Jobabbau will die Bank nicht anpassen, aber versuchen, sie schneller zu erreichen: "Die Krise hat beispielsweise gezeigt, dass das Arbeiten von zu Hause gut funktioniert und die Mitarbeiter zum Teil sogar produktiver sind, etwa weil in den großen Metropolen die Pendelzeiten wegfallen. Wir prüfen derzeit, wo wir bei unseren Immobilien Geld einsparen können."

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In dem Interview äußert sich von Rohr auch zu weiteren Themen, die das größte deutsche Bankhaus aktuell betreffen. So prüfe man aktuell die finanzielle Unterstützung der Wirecard Bank.

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Außerdem bezeichnet von Rohr die Kundenbeziehung zu Jeffry Epstein als "großen Fehler".

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