
Deutschlands Unternehmen haben wegen der Corona-Krise für rund 10,1 Mio. Menschen Kurzarbeit angemeldet. Die Zahl bezieht sich auf eine Berechnung der Bundesagentur für Arbeit.
Es handelt sich um einen absoluten Rekordwert. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Mai 2009. Damals waren 1,44 Mio. Menschen in Kurzarbeit. Im gesamten Krisenjahr 2009 waren 3,3 Mio. Anzeigen für Kurzarbeit bei der Bundesagentur eingegangen.Experten waren wegen der Corona-Krise von drei bis sieben Mio. ausgegangen.
Bankensektor nicht betroffen
In Deutschlands Bankensektor hingegen zeichnet sich ein anderes Bild ab: der Arbeitgeberverband AVR und die Gewerkschaften DBV Deutscher Bankangestellten-Verband und DHV Die Berufsgewerkschaft haben sich für einen vorübergehenden Zeitraum sogar auf Samstagsarbeit geeinigt.
Samstagsarbeit vorübergehend möglich
Der Grund liegt nach Informationen des Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) im "hohen Aufkommen an Kundenanfragen, um die man sich möglichst schnell kümmern möchte, und außerdem darin Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Kinder betreuen, mehr Flexibilität zu geben".
Die Tarifparteien haben sich für einen vorübergehenden Zeitraum auf Samstagsarbeit geeinigt und zwar wegen des hohen Aufkommens an Kundenanfragen, um die man sich möglichst schnell kümmern möchte, und außerdem um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Kinder betreuen, mehr Flexibilität zu geben.
Laut einem Verbandssprecher liegen aktuell "keine Indikatoren für eine nennenswerte Anzahl von Kurzarbeit vor". Es sei zu beobachten, dass Banken provisorisch beantragte Kurzarbeit nicht nutzen, oder aber nach einem kurzen Zeitraum wieder beenden.
Keine Zunahme von Kurzarbeit erwartet
Auch der Verband der öffentlichen Banken sieht keinen Anstieg der Kurzarbeit. Allerdings weisen sowohl BVR als auch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband darauf hin, dass man keinen Gesamtüberblick über die Branche habe, da die Entscheidungen zur Kurzarbeit dezentral getroffen werden.
Die Bundesregierung befürchtet allerdings im zweiten Quartal 2020 einen Anstieg im Zusammenhang mit dem starken Einbruch der Wirtschaftsleistung und erhöhter Arbeitslosigkeit.
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