
Zwar zeige das PEPP-Anleihekaufprogramm der EZB erhebliche Signalwirkung, ebenso der Umstand, dass die US-Notenbank kurz danach gefolgt sei, sagt Commerzbank Credit-Stratege Marco Stöckle im Interview mit der Börsen-Zeitung am Dienstag.
Gleichwohl erwarte er einen Anstieg von Ratingabstufungen und Zahlungsausfällen auf beiden Seiten des Atlantiks. "Seit der Finanzkrise haben die Speculative Grade Defaults nie 5 % überschritten, die meiste Zeit waren sie deutlich darunter. Dies dürfte sich nun ändern, ich denke, je nach Szenario werden wir in den nächsten zwölf Monaten zwischen 8 und 12 % beobachten."
Risiko technisch getriebener Verkaufswellen
Das Risiko, dass es zu technisch getriebenen Verkaufswellen infolge von Rating-Herabstufungen komme, sei "real und erheblich", denn der High-Yield (HY) Markt sei deutlich kleiner als der Investment Grade (IG) Markt. Mit Blick auf Sektorrisiken merkt Stöckle an, dass zyklische Sektoren am stärksten betroffen seien.