
Kunden der Deutsche-Bank-Tochter DWS haben im zweiten Quartal wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten und anziehender Zinsen überraschend viel Geld abgezogen.
Insgesamt belief sich der Nettomittelabfluss in den drei Monaten bis Ende Juni auf 25 Mrd. Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Beobachter hatten mit einem geringeren Abfluss gerechnet. Ohne die niedrigmargigen Geldmarktprodukte habe der Rückgang nur bei rund 300 Mio. Euro gelegen, hieß es.
Verwaltetes Vermögen sinkt auf rund 830 Mrd. Euro
Das verwaltete Vermögen sank im zweiten Quartal auf 833 Mrd. Euro, zum Ende des ersten Quartals lag der Zähler noch bei 902 Mrd. Euro. Die Differenz erklärt die DWS unter Verweis auf die negativen Marktentwicklungen, sie seien der Hauptgrund, nicht die Nettomittelabflüsse. Doch so oder so: Stefan Hoops, der nach den Turbulenzen um Asoka Wöhrmann im Juni die Leitung des Unternehmens übernommen hatte, sieht darin keine Niederlage.
Obwohl sich das Umfeld im zweiten Quartal weiter signifikant verschlechtert hat, ist es uns gelungen, den höchsten bereinigten Vorsteuergewinn zu erzielen, den wir jemals in einem zweiten Quartal und einem ersten Halbjahr erreichen konnten.
”Obwohl sich das Umfeld im zweiten Quartal weiter signifikant verschlechtert hat, ist es uns gelungen, den höchsten bereinigten Vorsteuergewinn zu erzielen, den wir jemals in einem zweiten Quartal und einem ersten Halbjahr erreichen konnten”, erklärte er bei der Bekanntgabe der Zahlen. Im Überblick:
- Das Konzernergebnis schrumpfte im zweiten Quartal um rund zehn Prozent auf 155 Mio. Euro.
- Der bereinigte Vorsteuergewinn legte dagegen um elf Prozent auf 273 Mio. Euro zu.
- Die Erträge stiegen um sieben Prozent auf 671 Mio. Euro.
Die Agenda 2024 der DWS
An ihrem Ausblick für das laufende Jahr hält die Fondsgesellschaft fest. Im Geschäftsbericht 2021 hieß es dazu, man gehe für das Jahr 2022 von Nettomittelzuflüssen aus – vorbehaltlich der geopolitischen Ungewissheit und der wirtschaftlichen Entwicklung. Man werde weiter in Wachstum investieren und gleichzeitig Kostendisziplin üben, mit dem Ziel ”bis 2024 eine bereinigte Aufwand-Ertrag-Relation von 60 Prozent und Nettomittelaufkommen von durchschnittlich über vier Prozent” zu erreichen.
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