Konzernchef Weimer: Zukäufe spielen wichtige Rolle für Deutsche Börse

Die Deutsche Börse will künftig verstärkt auf Zukäufe setzen. Das kündigte Konzernchef Theodor Weimer in seiner am Donnerstag vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung des Dax-Konzerns an, die am 19. Mai wegen der Corona-Pandemie als Online-Veranstaltung stattfindet.
Genauer vorstellen will das Unternehmen die Pläne für die nächsten drei Jahre ("Compass 2023") bei einem auf das vierte Quartal verschobenen Investorentag.
"Für heute nur so viel: Zukäufe werden dabei eine wichtige Rolle spielen", erklärte Weimer. Mitte Februar hatte Weimer gesagt, die Börse habe für mögliche Zukäufe zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Der Manager sucht nach früheren Angaben unter anderem nach Verstärkung im Devisenhandel.
An den Gewinnzielen für das Gesamtjahr 2020 hält der Frankfurter Marktbetreiber fest, auch wenn Weimer etwas auf die Euphoriebremse tritt: "Das erste Quartal darf uns nicht übermütig machen. Es ist ein Ausreißer, das aber ein gutes Fundament für 2020 legt. Mehr nicht."
Die Erlöse wuchsen im ersten Quartal um 27 Prozent auf rund 915 Mio. Euro, der um Einmaleffekte bereinigte Überschuss lag mit 387,4 Mio. Euro um 33 Prozent über dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr strebt die Börse einen Anstieg der Nettoerlöse aus eigener Kraft von mindestens fünf Prozent an.
Deutsche Börse hält an Dividende fest
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn soll auf rund 1,2 Mrd. Euro steigen - das wäre ein Plus von etwas über acht Prozent. 2019 hatten die Erlöse auf rund 2,94 Mrd. Euro zugelegt. Bereinigt um Sondereffekte wie Kosten für Stellenabbau betrug der Überschuss gut 1,1 Mrd. Euro.
Anders als viele andere Konzerne hält die Deutsche Börse an ihrer geplanten Dividende fest. Für das Geschäftsjahr 2019 soll es 2,90 Euro je Aktie geben und damit 20 Cent mehr als ein Jahr zuvor.
"Wir meinen: Sie haben ein Recht auf eine solide Dividende. Weil wir gute Ergebnisse im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielt haben. Weil wir trotz Corona zuversichtlich auf das Jahr 2020 blicken können", begründete Weimer an die Aktionäre gerichtet die Entscheidung.
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